Beschreibung:

12 farbige Tafeln lose plus Beiheft 6 S. In Faltmappe.

Bemerkung:

Faltmappe leicht berieben. - Der vorliegende Fall ist nicht nur wegen der Originalität der Zeichnungen interessant. Letztere erlauben uns einen Verlauf zu verfolgen, der genau der klinischen Entwicklung entspricht. Die Gesamtheit der Zeichnungen stellt eine Art Protokoll eines erlebten Geschehens dar, das vom psychodynamischen Standpunkt aus sehr eindrucksvoll ist. Überraschend bleibt die Fülle von schöpferischen Einfällen bei einer Frau von so einfacher Persönlichkeitsstruktur und ohne jede künstlerische Vorbildung, wie es hier der Fall ist. Die reproduzierten Bilder können davon nur einen kleinen Eindruck geben, denn die Patientin hat unzählige Varianten geschaffen. Sie hat sich selbst den Titel "Vorstadt- Gräfin" zugefügt und diese Wahl scheint mir voller Bedeutung. Der Titel zeugt von Bescheidenheit was ihre Herkunft betrifft und beinhaltet doch auch den Gewinn, den ihr das wahnhafte Erleben in der Folge gebracht hat. Die Gegenüberstellung von "Gräfin" und "Vorstadt" zeigt, daß sie irgendwie ihre eigenen Grenzen kennt. So ist dieser Titel programmatischer Natur: einerseits Bedürfnis einer Selbstverwirklichung, wenn auch wahnhafter Art, andererseits Ausdruck wahrer poetischer Schöpfung.