Beschreibung:

Gestochener Titel mit Vignette, 4 Bl., XVI, 334 S.; 1 Bl., 1 gefaltete Kupfertafel "Die Gesetze der Schattir-Kunst tabellarisch aufgestellt", CXXXVI S. "Anhang", 1 Kupfertafel mit Gedenkmünze für J. G. Walter u. Faksimiles der Unterschriften seiner Akademie-Kollegen Formey, Grapengiesser, Hecker, Hermbstaedt, Kiesewetter, Willdenow u.a. Pappband d. Zeit mit Rückenschild (leicht berieben u. fleckig, Ecken bestoßen, Rückenschild mit Ausriß).

Bemerkung:

Erste Ausgabe. J. G. und F. A. Walter, Vater und "Sohn und Gehülfe", waren bedeutende Anatomen in Berlin, deren Hauptverdienst in dem Aufbau und der Beschreibung ihres Anatomischen Museums zu sehen ist, das, 1803 vom Staat angekauft, die Grundlage des anatomisch-zoologischen Museums der Medizinischen Hochschule in Berlin bildete. Die Erfahrungen, die der jüngere Walter beim Bearbeiten anatomischer Präparate, Ausspritzen mit gefärbtem Wachs und Konservieren mit Farben oder ätzenden Mitteln machte, veranlaßten ihn, diese Erfahrungen "auf die Malerkunst anzuwenden" und intensiv der Enkaustik, der antiken Wachsmalerei, nachzuforschen. Erfolgreiche eigene Versuche und ihre aufsehenerregenden öffentlichen Demonstrationen "im deutschen Dom im Conferenz-Zimmer des Königl. hochlöblichen Armen-Directorii" bestärkten Friedrich August Walter in der Überzeugung, das lange verlorene Wissen um die Maltechnik der Griechen und Römer tatsächlich wiederentdeckt zu haben. Nach zwei kleineren Schriften von 1817 und 1820 ist vorliegende Publikation die dritte und umfassendste "Ausarbeitung (Walters) über die von (ihm) wiederhergestellte Malkunst der Alten". Dabei führt er zahlreiche auf die Malerei bezogenen Quellenschriften an. Den Anhang bildet die Rede des älteren Walter über sein Leben und seine wissenschaftliche Laufbahn nebst zahlreichen Dokumenten zur Feier seines 50-jährigen Amtsjubiläums und anderer Anlässe, darunter Schreiben Friedrich d. Gr. und das "Reglement für das Königl. Anatomische Museum". - Vorgebunden die erste (!) Schrift F. A. Walters über sein Forschungsgebiet, nicht mehr als eine Art Werbeschrift für eine umfangreichere Arbeit: "Die wiederhergestellte Mahler-Kunst der Alten" (von F. A. Walter. Berlin 1817). 15 S. (etwas stockfleckig). - Hamberger/Meusel XXI, 349; Hirsch/Hübotter V, 835 f.; Books on Art II, 2105; Ruppert (Goethes Bibliothek) 2440. - Mit "Ex Libris Edgar Goldschmid". E. Goldschmid (bei Fischer, Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte: Goldschmidt) war Professor der Pathologie in Frankfurt. In seinen Schriften widmete er sich der pathologischen Anatomie, der Serologie, der gerichtlichen Medizin und der Geschichte der Medizin (s. Fischer I, 513 f.). - Etwas stockfleckig.