Beschreibung:

Datiert Schloss Mutzschen, den 22. Januar 1780. Deutsche Handschrift auf Papier (42,5 x 34,5 cm). Mit Gebührenstempel und papiergedecktem Siegel der Hochadlig Bünauischen Gerichte zu Mutzschen und Fremdiswalde. Signiert von Caspar Gottfried Füllkruß. -- Zustand: Papier etwas gebräunt und fleckig.

Bemerkung:

Ein Geburtsbrief ist eine Urkunde, mit der die eheliche Abstammung des Geborenen bestätigt wurde. Er wurde in der frühen Neuzeit insbesondere von den Zünften von jedem Auswärtigen verlangt, der ein Handwerk in der Stadt erlernen oder ausüben wollte. Der Geburtsbrief bescheinigte auch die Freiheit von Leibeigenschaft. -- Über das Schloss Mutzschen (Quelle: wikipedia): Das Schloss Mutzschen liegt am Rand der Innenstadt von Mutzschen östlich von Grimma im Landkreis Leipzig in Sachsen auf einem Sporn über dem Mutzschener Wasser. Bereits in der frühen Bronzezeit erhob sich hier eine Befestigungsanlage der Lausitzer Kultur, als Zweig der Aunjetitzer Kultur. Nachgewiesen wurde eine ins 9. Jahrhundert datierte wendische Burganlage und nach der Ostbesiedlung in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts ein früher Burgward. Von der mittelalterlichen Burg haben sich oberirdisch keine Baureste erhalten. Zu dem heute sichtbaren barocken Schloss, einem zweigeschossigen Bau mit übergiebeltem Risalit, gehören das Torwächterhaus, ein achteckiger Flankierungsturm, die Schlossbrücke, die vorgelagerten Reste des Rittergutes auf dem Gelände der Vorburg, die Terrassengärten, ein ausgedehnter, naturbelassener Park und ein angestauter Schlossteich mit Schlossmühle, die Schlosshäuser mit dem Salzschank und die Häuser unter dem Schloss. Neuzeit: Kurfürst August von Sachsen erwarb ab 1565 bis 1582 vom Vormund der vier unmündigen Starschedelschen Kinder Tham Pflugck, Burg, Rittergut, Ort und dazugehörige Ortschaften (neben Mutzschen waren das Böhlitz, Roda, Wermsdorf, Mahlis, Fremdiswalde, Göttwiz, Löbschütz, Merschwitz, Poischwitz, Serka, Wetteritz, Teile von Gastewitz, Jesewitz, Zschannewitz, Leipen und "Das Reich"), sowie die um 1500 angelegten Fischteiche und ließ die Burg wohnlicher im Stil der Renaissance umgestalten. Das schriftsässige Dorf Döbern wurde ins Amt Oschatz übertragen. Er war es, der die Brückenpfeiler in Stein errichten ließ und neue Steinlager für die hölzerne Zugbrücke schuf. Seine Gattin, Kurfürstin Anna wandelte die wirtschaftlichen Anlagen in ein Kammergut um. Bereits 1556 hatten die Herren von Starschedel Wermsdorf an den Kurfürsten verkauft, so dass dieser nun seine Herrschaft über den Wermsdorfer Forst ausdehnen konnte. August veränderte in Sachsen die politischen Strukturen nachhaltig, so gehörte zum Leipziger Kreis als eines der Ämter das Amt Mutzschen mit der Amtsstadt Mutzschen. Sein Vertreter war der Amtsschösser. Der Kurfürst ordnete unter anderem auch das Anlegen von Erbbüchern an. 1622 verkaufte Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen Mutzschen an seinen Günstling, den Kammerrat Dr. David Döring (1577-1638).[14] Döring verfügte alsbald nach Kauf der Gutes, dass der Amtsschösser das Schlossgebäude zu verlassen habe. Deshalb wurde das Amtsschösserhaus am Seilerberg im Barockstil errichtet. Während des Dreißigjährigen Krieges verbreiteten Holksche Reiter in Mutzschen Angst und Schrecken. Danach forderte die Pest zahllose Opfer. Der bereits erwähnte Stadtbrand vernichtete das Schloss 1681 völlig. Da Kurfürst August der Starke aber eine Unterkunft für seine großen Jagdgesellschaften im benachbarten Jagdschloss Wermsdorf benötigte, erließ er um 1703 die Weisung zum Wiederaufbau des Schlosses im Stil des Barock und zum Bau der heute sichtbaren Steinbrücke. Es entstand ein stattlicher zweigeschossiger Bau mit übergiebeltem Mittelrisalit, der 1752/54 erweitert und umgebaut wurde.[15] Die Mutzschener Heide war durch Fürst von Fürstenberg für die Parforcejagd umgestaltet worden, so dass aufgrund der Hubertusjagden im Schloss zahlreiche Gäste nächtigten. Nachdem 1735 die Hubertusburg mit ihrem Theater fertiggestellt wurde, wohnten im Schloss die Schauspieler, außer der Sängerin Faustina Bordoni, der Göttlichen Faustina, welche in Hubertusburg nächtigte. Durch Heirat erwarb 1740 Generaloberst Heinrich von Canitz den Besitz. Er war am Hofe von August dem Starken hoch angesehen. Als er in Dresden verstarb, brachte man seinen Leichnam mit großen Geleit im Königlichen Leichenwagen nach Mutzschen, wo er auf eigenen Wunsch in der Stadtkirche beigesetzt wurde. Mit Beginn des Siebenjährigen Krieges 1756 wurde Mutzschen von den Preußen besetzt. Das Schloss wurde Offiziersquartier. Weil im Mittelalter im Schlossberg die von Agricola als Mutzschener Diamanten[16] bezeichneten Achatkugeln, die teilweise Einschlüsse von Bergkristall oder Amethyst enthielten, bergmännisch abgebaut wurden, durchzogen den Schlossberg viele Gänge. Deshalb erfolgt 1776 der Befehl, den Abbau ganz einzustellen und die Gänge zu verschließen, da befürchtet wurde, dass die darauf befindlichen Gebäude einstürzen würden. Nach dem Tode von Canitz wurde der Besitz an die Töchter weitervererbt, so dass ab da der Besitz unter wechselndem Namen, so 1759 unter dem Besitzer Herr Otto Friedrich von Xanthier auftritt. Nach 1831 erfolgte in Sachsen die Ablösung der Bauern, die Rittergüter mussten ihre Gerichtsbarkeit abgeben und sich an ein örtliches Gericht anschließen. Die Erben Canitz entschieden sich für das Dorf Böhlitz. Darum wurde das Mutzschener Rittergut ab diesem Zeitpunkt in Urkunden Rittergut Böhlitz genannt. 1847 war Schloss Mutzschen im Besitz des sächsischen Gerichtsdirektors Friedrich Hermann Gaudich[17], aus Pirna der das Rittergut Gaudichsroda gründete, Gaudich ließ am und im Schloss Verschönerungsarbeiten vornehmen. 1852 starb Gaudich und seine Erben verkauften an den Großkaufmann Heinrich Carl Steinbrück aus Erfurt, der es an seinen Schwager und Architekten Gustav Kufahl verpachtete. 1873 übernahm Paul Kleemann den Besitz und verkaufte 1874 an Herrmann Tränhardt. 1901 kauft der Rittergutsbesitzer Emil Naumann auf Sitten und Kroptewitz als Treuhänder das Rittergut im Auftrag acht seiner ehemaligen Offizierskameraden. Sie erhielten von König Albert für ihre Verdienste im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 als Dank eine größere Geldzuwendung, welche aus den vom deutschen Kaiser an Sachsen gegebenen Reparationszahlungen Frankreichs stammte. Dr. Emil Naumann gründete eine Stiftung und setzte einen Verwalter ein.