Beschreibung:

64 S. Originalbroschur mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Mit Widmung des Autors für Sybille Kaldewey. Einband leicht berieben und gebräunt. - Schon früh ist der Gleichnischarakter von Grillparzers scheinbar so ganz psychologisch-realistischer Studie »Der arme Spielmann« erkannt worden. Ihr zentrales Sinnbild ist die Musik ? Symbol auch der Dichtung, ja der Kunst überhaupt. Heinz Politzers Neudeutung der Erzählung setzt jedoch an einem anderen Punkt ein, um die realistische Oberfläche der Geschichte durchsichtig werden zu lassen. Behutsam und eindringlich, mit literarhistorischer Genauigkeit und sprachlicher Sensibilität vergegenwärtigt er die Gestalten der Erzählung und die Konstellation ihrer Begegnungen. Drei Menschen begegnen einander: der Erzähler ? durchaus nicht der leidenschaftliche Liebhaber der Menschen, als der er sich einführt ? trifft auf den zum verlachten Jahrmarktsgeiger heruntergekommenen Hofratssohn, den armen Spielmann. Dieser berichtet die Geschichte seiner unglücklichen Liebe zu der » Grieslerstochter « Barbara. Sie sucht der Erzähler schließlich auf und erlebt eine Begegnung, die ihn wissend macht und vielleicht sogar zur Hauptgestalt dieser Grillparzerschen Parabel von der Fremdheit zwischen den Menschen werden läßt.