Beschreibung:

in welchem derselbigen nach wahren Original-malereyen entworfene Bildnisse in schwarzer Kunst, in natürlicher Aehnlichkeit vorgestellet, und ihre Lebens-umstände, Verdienste um die Wissenschaften, und Schrifften aus glaubwürdigen Nachrichten erzählet werden, von Jacob Brucker, der königl. preuß. Societät der Wissenschaften Mitglied, und Johann Jacob Haid, Malern und Kupferstechern. Erstes [- Fünftes] Zehend [die ersten 5 Teile von insgesamt 10, ohne die gestochenen ganzseitigen Portrait-Tafeln!].. 1 Blatt (Titel); 5 Blätter (Vorrede und Widmung); 22 Blätter; 1 Blatt (Zwischentitel); 1 Blatt (Vorrede); 27 Blätter; 1 Blatt (Zwischentitel); 1 Blatt (Vorrede); 25 Blätter; 1 Blatt (Zwischentitel); 1 Blatt (Vorrede); 29 Blätter; 1 Blatt (Zwischentitel); 1 Blatt (Vorrede); 25 Blätter. Pergamentband der Zeit, über acht durchgezogene Pergamentstreifen geheftet. Mit goldgeprägtem Rückenschild und allseitigem Rotschnitt. Auf dem hinteren Deckel eine riesige Fehlstelle. Alle Tafeln wurden entfernt. (40,5 x 27,5 cm) 2°.

Bemerkung:

Graesse I, 550. Brunet 1, 1284. Rümann (18. Jahrhundert) 123. Leider nur das Fragment eines großen und hervorragend erhaltenen Buches. Tiefschwarz auf sattes festes Papier gedruckt, ein Jammer, daß die Graphiken fehlen und der hintere Deckel zerstört wurde, ein großes Stück Pergament wurde herausgeschnitten, so daß nur noch eine Art Rahmen stehen geblieben ist, durch den man die darunterliegende Pappe sieht. Nur das vordere fliegende Vorsatzblatt, das Titelblatt und das erste Blatt der Vorrede etwas angeschmutzt. Gibt die Lebensläufe, Bio- und Bibliographien von 50 - von eigentlich 100 - zu ihrer Zeit bedeutenden, meist protestantischen Geistesgrößen, leider ohne die dazu gehörenden viel gelobten Schabkunst-Portraits. 1757 und 1766 erschienen noch Nachträge mit zwei weiteren Teilen und zusammen 11 weiteren Portraits und Biographien. Mit einigen hübschen gestochenen Vignetten und Schmuckinitialen. Im ersten Teil werden Samuel Freiherr von Cocceji, Immanuel Martins, Christoph Matthäus Pfaffens, Johann Lorenz von Mosheim, Justus Henning Böhmer, Johann Adam von Ickstatt, Friederich Hoffmann, Christian Wolf, Christoph August Heumann und Luise Adelgunde Victorie Gottsched behandelt. Im zweiten Teil Scipio Maffei, Johann Peter von Ludewig, Daniel Ernst Jablonski, Ludewig Anton Muratori, Christian Eberhard Weismann, Salomon Deyling, Alphonsus des Vignoles, Johann Bernoulli, Barthold Heinrich Brockes und Andreas Elias Büchner. Im dritten Teil Ernst Christoph von Manteuffel, Georg Bernhard Bilfinger, Lorenz Heister, Michael Alberti, Peter Ludwig Moreau de Maupertuis, Daniel Bernoulli, Christian Gottlieb Jöcher, Johann Christoph Gottsched, Simon Pelloutier und Pieter van Musschenbroek. Im vierten TeiL Heinrich Reichsgraf von Bünau ("... keine Mühe, Sorge noch Unkosten gesparet, eine Bibliothek zusammeln, die unter Privat=personen wenige ihres gleichen haben wird. Es wird nicht nöthig seyn, theils die Anzahl der auf 30000. Stücke sich erstreckenden Bände, theils die Kostbarkeit und Pracht ihrer Einkleidung zu erheben, da die vortreffliche Wahl der nützlichsten, schönsten und seltensten Wercke, welche dieser grosse Kenner guter Schriffzen dabey gezeiget, jenes weit übertrifft ...."), Gabrielle Émilie Le Tonnelier de Breteuil: Marquise du Châtelet-Laumont, Antonius Franciscus Gori, Johann George Walch, Johannes Lami, Georg Christoph Gebauer, Albrecht von Haller, Johann Heinrich Schulze, Johann Matthias Gesner und Laura Maria Catharina Baßi. Im fünften und letzten hier vorliegenden Teil von insgesamt zehn dann noch Friedrich Heinrich von Seckendorf, Johann Gottlob Carpzov, Siegmund Jakob Baumgarten, Matthias Bel, Angelus Maria Ricci, Bernhard Siegfried Albinus, Christian Gottlieb Schwarz, Johann Daniel Schöpflin, Johann Mattheson und Magdalena Sibylla Rieger. Der Verfasser der hier vorliegenden Texte, Jakob Brucker (1696 - 1770) selbst wurde einige Jahre zuvor mit seinem eminent wichtigen Werk "Kurze Fragen aus der philosophischen Historie von Anfang der Welt bis zur Gegenwart" (1731 - 1736) bekannt, das ihn zum Vater der deutschen Philosophiegeschichte machte: "... Wie als Gelehrter, so wirkte dieser erste deutsche Philosophiehistoriker auch als dem Pietismus nahestehender, toleranter Geistlicher und Jugenderzieher vorbildlich, seit 1744 bis zu seinem Tode in Augsburg ...". ex: NDB (Neue Deutsche Biographie) 2, (1955), S. 647. "... Brucker's vielseitige, umfassende Gelehrsamkeit trat auch noch in einer Reihe zahlreicher anderer Werke glänzend zu Tage. Hervorzuheben sind sein "Bildersaal berühmter Schriftsteller (der Gegenwart)", 10 Dekaden mit Kupfern (1741-55) ..." ex: ADB (Allgemeine Deutsche Biographie), Band 47 (1903), S. 275. Um es noch einmal zu wiederholen, nur der erste von zwei Bänden, alle Portrait-Stiche wurden - natürlich nicht von uns - unserem Exemplar entnommen und der Einband am hinteren Deckel des Pergamentes beraubt. * Omly one volume of two, with the first 50 biographies of 100, without all plates and most of the vellum lacking at the rear cover of the binding, otherwise in fine condition. /// Seulement le premier de deux volumes, donnant les 50 biographies du premier tôme, toutes les planches manquent, la plupart du parechemin de la couverture derrièrre etait découpé, autrement en bonne conservation. * [Einzelband; à part; Bildersaal; Bilder-Saal]