Beschreibung:

206 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschlag berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. - Im Sommer 1942 treffen sich Charles C., Robert und Eponine in ihrer Geburtsstadt. Robert soll als junger Abbé die Pfarrei eines verstorbenen Priesters betreuen. Er weigert sich, Eponine und ihr lasterhaftes Leben zur Kenntnis zu nehmen. Eponine liebt Robert seit ihrer Kindheit und Charles, der seinem Bruder täuschend ähnlich sieht, erzwingt eine Begegnung: auf dem Turm der Kirche, auf einer winzigen Plattform, kann Robert Eponine nicht mehr ausweichen. Das Erlebnis der Obszönität erschüttert den jungen Abbé, seine Angst und Schwäche werden offenbar. Er entschließt sich, das Priesteramt aufzugeben. Als er seine letzte Messe hält und bemerkt, daß Eponine und Charles in der Kirche anwesend sind, bricht er auf den Stufen des Hochaltars zusammen. Keine der Personen dieser seltsamen Geschichte lebt noch, als der Herausgeber den Bericht von Charles C., die Aufzeichnungen des Abbé C. mit einem Vorwort und dem eigenen Bericht veröffentlichte. Abbé C. gehörte während der deutschen Besetzung zur Résistance, er überlebte die Folterungen nicht; Eponine wurde von der Gestapo verhaftet, sie starb ; Charles C. beging Selbstmord. Wie das Gesamtwerk von Bataille folgt "Abbé C." dem Wort von Marcel Mauss: "Die Tabus sind dazu da, gebrochen zu werden." "Abbé C." ist eine Messe à rebours, ein "ruchloses Buch, das Bataille aber dennoch zu schreiben gezwungen war" (Pierre Klossowski).