Beschreibung:

XVI, 208 S. Gr. 8°. mit Schmuckvignetten, umfasst 8 Briefe, Sehr SELTEN

Bemerkung:

-------- Johann Heinrich Gottlob Justi, auch: Anaxagoras vom Occident, (* 1720 in Brücken; gest. 21. Juli 1771 in Küstrin) war ein deutscher politisch-ökonomischer Denker und Kameralist des 18. Jahrhunderts. Seine Schriften tragen die Autorenbezeichnung Johann Heinrich Gottlob von Justi, jedoch konnte keine Grundlage für das Adelsprädikat nachgewiesen werden. Studierte von 1742 bis 1744 an der Universität Wittenberg, Universität Jena und Universität Leipzig Rechts- und Kameralwissenschaften. Im Anschluss wurde er in der preußischen Armee Regimentsquartiermeister, trat als Jurist in die Dienste der Herzogin von Sachsen-Eisenach und konvertierte um 1750 zum katholischen Glauben. In diesem Zusammenhang erhielt er eine Professur der Kameralistik an der neu gegründeten Ritterakademie Theresianum in Wien. Später übernahm er noch die Professur der Rhetorik. Zudem arbeitete er auch in der österreichischen Zensur Hofkommission mit, beschäftigte sich mit Bergbau und der Seidenraupenzucht, wurde kaiserlicher Finanz- und Bergrat. Dort stand er in engem Kontakt mit Friedrich Wilhelm von Haugwitz, dessen Verwaltungsreformen Justis politische Ideen nachhaltig beeinflussten. Durch Misserfolge im Silberbergbau genötigt, erbat er 1753 seine Entlassung. Nach kürzeren Aufenthalten in Erfurt und Leipzig wurde Justi 1755 Bergrat und Polizeidirektor in Göttingen. In dieser Position, hielt er Vorlesungen an der Universität Göttingen über Staatsökonomie und Naturgeschichte. In Göttingen begann Justi seine systematische Rezeption von zeitgenössischen französischen Werken, insbesondere von Montesquieus Esprit des lois. Von 1755 bis 1757 war er außerordentliches Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften. In der Hoffnung auf eine Festanstellung in preußischen Diensten zog Justi 1760 nach Berlin, wo er jedoch erst im Jahre 1765 zum Leiter der staatlichen preußischen Bergwerke ernannt wurde. Laut Andre Wakefields Analyse, die auf ausführlichen Archivstudien beruht, verliefen Justis Tätigkeiten in preußischen Diensten in jeglicher Hinsicht desaströs. Nach Betrugsvorwürfen wurde Justi 1768 abgesetzt, angeklagt und in Küstrin festgesetzt, wo er 1771 starb.