Beschreibung:

245 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Einband leicht berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. Diersten 14 S. mit Farb- und Bleistiftanstreichungen oder -anmerkungen. - Während man, von wenigen Ausnahmen abgesehen, fast von jeder Christologie sagen kann, bei welcher Partei sie einzureihen ist, machen wir die Feststellung, daß man Barth im Urteil seiner Interpreten und Kritiker einmal bei den Monophysiten, dann wieder bei den Nestorianern findet. Das mag ein Indiz sein, daß Barth nicht in der gewohnten Weise an unio hypostatica und Zweinaturenlehre herantritt, sondern daß er in seiner Rezeption und Interpretation der klassischen Christologie einen Weg einschlägt, der zwar vom Neuen Testament und vom Chalzedonense gewiesen ist, der aber im Lauf der Theologiegeschichte kaum beschritten wurde: Ging es in der herkömmlichen Fragestellung um das Problem der Vereinigung von Getrenntem, so setzt Barth bei der Einheit der Person an. um von ihr her die Getrenntheit und die Unterschiedenheit Gottes und des Menschen zu denken; war bisher die unio hypostatica der Endpunkt eines bei den beiden Naturen beginnenden Denkweges, so ist sie bei Barth der Ausgangspunkt und setzt das Fragen nach dem Wesen Gottes und des Menschen überhaupt erst in Bewegung. Etwas vereinfachend darf man sagen, daß Barth allen Identifikations- und Vermittlungs-bestrebungen, denen das christologische und in seinem weiteren Umkreis doch wohl auch das philosophische Denken immer unterworfen war, ein Ende bereitet, indem er konsequent die innertrinitarische, von Ewigkeit her gesetzte Einheit des Wortes Gottes mit dem Menschen Jesus zum Grund der Partnerschaft, des Gegenüberseins und der unaufhebbaren Unterschiedenheit Gottes und des Menschen macht. ISBN 9783261031280