Beschreibung:

301 Ss., 1 Bl. 8°. Hellgraues Ln. mit rotem Rückentitel, rotem Monogramm 'RQ' a.d. Vorderdeckel u. illustr. Umschl. (winziger Umschlagrandeinriß hinterlegt).

Bemerkung:

ERSTE DEUTSCHE AUSGABE. - 'Le Vol d'Icare', Roman von Raymond Queneau (1903-1976), zuerst erschienen bei Gallimard, Paris 1968. "Der Titel dieses Romans über den Roman deutet in einer ironischen, selbstreferentiellen Geste auf eine Zweideutigkeit, die sich in für Queneaus Schreiben typischer Weise aus der Materialität der Sprache selbst ergibt - aus der Mehrsinnigkeit des Wortes 'vol', das zugleich Diebstahl, Entführung und Flug bedeutet. Das Verschwinden der Romanfigur Ikarus, von ihrem Autor Hubert Lubert als Diebstahl gedeutet, erzeugt den Erzählfluß des im ausgehenden 19. Jh. angesiedelten, aus 74 slapstickartigen Szenen bestehenden Dialogromans. ... Der Sprachspiele, ironische Neologismen, Literatur- und Sprichwörter-Zitate variierende Roman bildet eine exakt konstruierte Parodie der narrativen Konventionen des klassischen wie auch des modernen Romans." (KNLL XIII,811 f.). "Queneau, der die Künstlichkeit von Kunst stets im Blick behält, entlarvt hier den Realismus im Roman als Unmöglichkeit. Diese Suche der Autoren nach ihren Personen geschieht in einer scheinbar chaotischen Welt, die indes dem ausgeklügelten System eines Autors entstammt, der nichts dem Zufall überläßt, seinen Gefallen am Spiel und an streng konstruierten Dingen jedoch auf eine so witzige Weise befriedigt, daß Lesen wieder zur Lust wird." (KLfG S. 12 f.). - Eugen Helmlé (1927-2000), Schriftsteller und literarischer Übersetzer. - KLfG B/2. - Schrift: 10/12 Mono-Garamond. - Schutzumschlagentwurf: Hannes Jähn.