Beschreibung:

2 Halbjahrestitelblätter, 852 S., 7 Bl. 18 x 11 cm. Halbpergamentband der Zeit (Deckel leicht berieben).

Bemerkung:

*Goed. IV,1, 871, 309. Kirchner 1211. Schulte-S. 258, 61. - Der recht seltene letzte Jahrgang der berühmten Schubart'schen Zeitung (unter seiner Leitung), die seit 1774 zwei Mal wöchentlich in den freien Reichsstädten Augsburg und insbesondere in Ulm (nach 1787 in Stuttgart) erschien). - Der Württembergische Herzog Carl Eugen, der sich 1774 / 1775 von Schubarts "Schriften auf das freventlichste angetastet worden" fühlte, ließ den Unliebsamen im Januar 1777 durch einen Beamten mit einer List "auf unstreitig Herzogl. Württembergischen Grund und Boden" locken, damit er dort "sofort gefänglich niedergeworfen werden könnte" (Carl Eugen). Schubart verbrachte dann bekanntlich 10 bittere Jahre in der sogenannten 'Fürstengruft' im Gefängnis des Hohenasperg. Schubart gilt als eines der bekanntesten Opfer von Justizwillkür im Zeitalter des Absolutismus. Nach der Freilassung 1787 erschien dann eine Fortsetzung unter neuem Namen "Vaterländische Chronik", der vorliegende letzte Jahrgang unter dem Titel "Chronik". Schubert starb am 10. Okrober 1791, in die Ausgabe No. 82 vom 14. Oktober ist vollständig seinem Gedenken gewidmet, G.Fr. Stäudlin verfaßte einen mehrseitigen Nachruf auf Schubart und der Sohn Ludwig Schubart einen lyrischen Nachklang. Stäudlin und Schubarts Sohn haben die "Chronik" noch zwei weitere Jahre fortgeführt (bis 1793). - Vorsatz mit einem wohl zeitgenössischen Besitzeintrag "exlibris Carol. Wilh. Ebneri ab in Eschenbach". - Die ersten 4 Blatt mit kleiner Wurmspur am Innensteg, sonst durchgehend sauber und gut erhalten.