Beschreibung:

Seiten 395-428 und 1 Blatt Anzeigen. Orig. Broschur (der vordere Umschlagdeckel mit einer kleinen Fehlstelle an der rechten unteren Ecke, der Umschlag leicht angestaubt, ein Blatt mit einem kleinen Einriß, papierbedingt gebräunt, sonst ungewöhnlich gutes und sauberes Exemplar). Gr.-8°.

Bemerkung:

Das wohl historisch bedeutendste Heft der berühmten Zeitschrift. Enhält auf den Seiten 402 bis 407 den legendären Beitrag "Windiges aus der deutschen Luftfahrt" von Heinz Jäger (d.i. Walter Kreiser), auf Grund dessen er und Carl von Ossietzky als verantwortlicher Herausgeber wegen Landesverrats und des Verrats militärischer Geheimnisse angeklagt und zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt wurden. Der entsprechende Prozeß gilt als das Musterbeispiel politischer Justiz in Deutschland (1929 regierte bekanntlich die SPD). Der Prozess fand dann im November 1931, Kanzler war nun Heinrich Brüning (Zentrums-Partei, die kurze Zeit später, genauer am 23. März 1933, Steigbügelhalter für Adolf Hitler wurde und aus deren ehemaligen Mitgliedern nach tausend deutschen Jahren die CDU hervorging), unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt und war nach zwei Verhandlungstagen beendet. Die Urteilsbegründung betonte, dass die Angeklagten als Staatsbürger ihrem Land die Treue zu halten haben, ohne wenn und aber versteht sich, entsprechend dürfen sie auch nicht eigenmächtig die Verletzung internationaler Verträge anprangern. Viel später, 1992, lehnte der Bundesgerichtshof übrigens eine Wiederaufnahme und eine Rehabilitierung Ossietzkys und Kreisers in aller Deutlichkeit ab - und bestätigte damit faktisch sowohl das rechtstaatlichen Prinzipien spottende Verfahren (alle Anträge der Verteidigung wurden kurzerhand abgelehnt), als auch das seinerzeitige Unrechtsurteil (für Interessierte absolut lesenwert: BGH StB 6/92 - Beschluss vom 3. Dezember 1992 und die Kritiken bzw. Bewertungen dazu von Ivo Heiliger, Gerhard Jungfer, Ingo Müller u.a.). In Bezug auf Edward Snowden, Julian Assange und Anderen wird so sichtbar, warum es neben der üblichen Heuchelei von Seiten der Oppositionsparteien keinerlei realpolitische Bemühungen der jeweilig aktuellen Regierungsparteien für die Rechte von neudeutsch Whistleblowern genannten Menschen gibt. Nebenbei sei erwähnt, dass der Ankläger im seinerzeitigen Prozess derselbe Paul Jorns war, der bei den Ermittlungen zu den Morden an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht beteiligt war und dabei Beweise verschwinden lies, der auch die Anklage im Ponton Prozess führte und später folgerichtig für die Anklage beim Volksgerichtshof zuständig war. Einer von vielen furchtbaren deutschen Juristen eben. Enthält ferner Texte von Erich Kästner, Ernst Toller, Kurt Hiller u.a.---------Probably the most historically important issue of the famous magazine. Contains on pages 402 to 407 the legendary contribution 'Windy from German aviation' by Heinz Jäger (i.e. Walter Kreiser), on the basis of which he and Carl von Ossietzky as responsible editor were convicted for treason and the betrayal of military secrets indicted and sentenced to 18 months imprisonment. The corresponding process is considered the model of political justice in Germany (1929 was known to have ruled the SPD). The process then took place in November 1931, Chancellor was now Heinrich Brüning (Center Party, which was a short time later, more precisely on March 23, 1933, stirrup holder for Adolf Hitler and after a thousand german years, the CDU emerged), closed to the public and ended after two days of negotiations. The verdict emphasized that the defendants have to be loyal to their country as a citizen, without if and then, of course, and accordingly they can not arbitrarily denounce the violation of international treaties. Much later, in 1992, rejected the Federal Supreme Court incidentally, a resumption and rehabilitation of Ossietzky and Kreisers - and thus confirmed in fact the rule of law mocking process (all requests of the defense were rejected) and the then unjust verdict (for interested absolutely reading: BGH StB 6/92 - decision of 3 December 1992 and the reviews and evaluations thereof by Ivo Heiliger, Gerhard Jungfer, Ingo Müller and others). With reference to Edward Snowden, Julian Assange and others, it becomes clear why, in addition to the usual hypocrisy on the part of the opposition parties, there are no real political efforts by the respective current governing parties for the rights of newly German whistleblowers. Incidentally, it should be mentioned that the prosecutor was the same Paul Jorns at the time in the investigation of the murders of Rosa Luxemburg and Karl Liebknecht and thereby disappear evidence that led to the prosecution in the pontoon process and later logically for the prosecution was responsible at the Volksgerichtshof. One of many of the awful German lawyers. Also contains texts by Erich Kästner, Ernst Toller, Kurt Hiller and others.