Beschreibung:

[44] S. Mit zahlr. auch farb. Abb. Originalbroschur.

Bemerkung:

Mit Widmung des Künstlers für Dieter Schnebel auf beiliegender Tüte. - Eichendorffs Gedicht »Zwielicht«, Text der Schumannschen Vertonung, hat iene Dämmerung zum Gegenstand, da sich Tag und Nacht mischen, und also »Grauen« sich verbreitet: es verwischt Unterschiede schon ebenso wie in der Nacht, da alle Katzen grau sind, und weckt Angst, weil man nicht sieht, was das Dunkel ausbrütet. Die unsichere Zwischenzeit, die herauf- und hinabdammert, lockt in der Kreatur die archaische Ungeschiedenheit von Liebe und Zerstörungsdrang hervor, oder läßt in sie zurückfallen, so daß gerade aus der zwielichtig freundlichen Maske, die durch Reaktionsbildung entstand, die verdrängte Aggression durchschlagen könnte. Droht im Untergang gespenstische Rückkunft der Vorwelt, so impliziert indes das Untergehende den Keim eines Neuen, das im versinkenden Alten aufgehen will; was freilich leicht verhindert werden kann, ist doch gerade Aufsprießendes ob seiner Zarthei qefährdet. Das doppelgesichtige Zwielicht, das im Verdämmern die Heraufkuntt eines - freilich nicht sicheren - großen Morgens verheißt, vermag zum Gleichnis einer Gesellschaft zu werden, die, selber in solch zweifelhaftem Lichte stehend, leicht die neue Zeit versäumt, wenn sie nicht wacht.