Beschreibung:

Verso mit Nachlassstempel des Künstlers "Nachlass Erich Hartmann beglaubigt vom Testamentsvollstrecker". Auf Velin. 38,2 x 59 cm.

Bemerkung:

Der bildparallel angelegte Liegestuhl mit der Lesenden nimmt die gesamte Breite des Blattes ein. Rechts im Hintergrund ist ein Fenster durch einer mit wenigen Strichen skizzierte Gardine angedeutet. Der hell lavierte Hintergrund links hebt den Kopf der Lesenden hervor. Vermutlich handelt es sich bei der Lesenden Frau um Hartmanns Ehefrau Ida Jenichen. Erich Hartmann leistet einen entscheidenden Beitrag zur Ausbildung und Entwicklung des expressiv realistischen Hamburger Sezessionsstils um 1930. Nach seinem Studium an der Düsseldorfer und Münchener Akademie kommt er 1918 in seine Wahlheimat Hamburg. Ein Jahr später tritt er der Hamburgischen Sezession bei. 1922-44 unterrichtet Hartmann an der privaten Kunstschule Gerda Koppel, an der bedeutende Avantgarde-Maler wie Friedrich Ahlers-Hestermann und Eduard Bargheer zu seinen Kollegen zählen. Durch die Vermittlung von Fritz Schumacher erhält Hartmann mehrere öffentliche Aufträge. 1937 - im Entstehungsjahr des Aqarells - an der Hamburger Kunsthalle und in Stettin Arbeiten von Hartmann durch die Nationalsozialisten entfernt. Nach dem Krieg ist Hartmann von 1946-53 Leiter der Malklasse an der Landeskunstschule Hamburg. Ende der 1940er Jahre löst sich Hartmann von seinen Vorbildern und beschreitet einen eigenen Weg, bei dem er die Form der Farbe unterordnet. Seine späten Arbeiten bewegen sich zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. - Minimal gebräunt, wenige unbedeutende Fleckchen. Am Unterrand wohl etwas beschnitten, aber ohne Darstellungsverlust. Partiell kleine Papierausdünnungen. Rechte untere Ecke mit kleiner Knickspur und am rechten Rand zwei kleine Einrisse.