Beschreibung:

163 Bl. Abb. mit Text. Originalbroschur mit Plastikumschlag.

Bemerkung:

( Erste dt. ausgabe ) Einband leicht berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. Schuber berieben. - Verlag: La Femme 100 Tetes erschien zuerst 1929 in Paris bei Editions du Carrefour; ihr Verleger war Pierre Levy, herausgeber der Zeitschrift "Bifur". Die Auflage war in wenigen Wochen vergriffen. Eine zweite französische Ausgabe erschien 1956 in Paris im Verlag L'Oeil. Dieses Werk erscheint in seiner deutschen Erstausgabe als fünfte Publikation es gerhardt Verlages berlin in einer auflage von 4000 exemplaren. Die Übertragung der Untertitel besorgte der autor, das Vorwort übersetzte Alexander Koval. Aus einer Rezension von Deutschlandfunk zu einem Radioessay 2006: Max Ernsts ?La femme 100 têtes?, ein Collagenroman aus Bildern und Bildunterschriften, markiert einen tiefen Einschnitt im Leben des surrealistischen Malers: Die langjährige Freundschaft mit dem Schriftsteller Paul Eluard und dessen damaliger Frau Gala war unter unerfreulichen Umständen zerbrochen. Für Christoph Martin stellen die Bildunterschriften, die sich alle an Eluard und Gala zu richten scheinen, eines der schönsten Gedichte des Surrealismus dar. Dieser Spur ist der Komponist gefolgt... Und Gabriele Wix sagt/fragt: " Der Text erscheint selten nackt Max Ernst, La femme 100 têtes Die 1998 gegründete Zeitschrift Labyrinthe charakterisiert sich als ?interdisciplinaire ou, mieux, indisciplinée?1 und gibt damit das Stichwort. Mit ?undiszipliniert? im wortwörtlichen Sinn ist der Gegenstand der vorliegenden Untersuchung am ehesten zu fassen, ein Text, der als Roman und als Gedicht erschienen ist, dessen Umfang je nach Publikation von einer bis zu über 300 Seiten reicht und der von einem Dichter stammt, der eigentlich nur als Bildender Künstler bekannt ist: La femme 100 têtes von Max Ernst. Durch die Überschneidung von Bildender Kunst und Literatur liegt es nahe, dass Fragen berührt werden, die aus der materialen und medialen Textdimensi-on resultieren. Man könnte auch einen Schritt weiter gehen und behaupten, dass sol-che undisziplinierten Texte eine Herausforderung für eine interdisziplinär ausgerich-tete Literaturwissenschaft darstellen, der mit dem Paradigma des immateriellen Tex-tes nicht zu entsprechen ist.2 Gleichzeitig schärfen sie den Blick für die unhintergeh-bare Bedeutung der Materialität und Medialität eines jeglichen Textes und bestärken die Editionswissenschaft in ihrem Interesse an deren möglichst präziser und umfas-sender Dokumentation.Max Ernst ist als Schriftsteller wenig bekannt. Er hat seine primäre Sozialisation in der Bildenden Kunst, und die Literaturwissenschaft hat sich bislang wenig um ihn gekümmert. Deshalb vorweg einige Erläuterungen zu dem Roman, in denen zugleich ein erster Aspekt der Relevanz der materialen und medialen Textdimensionen für die interpretatorische Praxis zur Sprache kommt. Mit der Erstausgabe von La femme 100 têtes, 1929 in Paris erschienen, begründet Max Ernst einen neuen Typus von Roman, den Collagenroman. In einer Folge von 147 Collagen, die mit Legenden versehen und in neun Kapitel gegliedert sind, erzählt er, sofern man überhaupt noch von Narration sprechen kann, die Verflechtung des Schicksals der Protagonistin mit dem ihres männlichen Gegenspielers, dem Vogelobren Hornebom, das Alter Ego des Künstlers. Bild-Textkombinationen fordern in besonderem Maße die Frage nach dem Textbegriff heraus: Was also ist ein Text?"