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17 Bll., 38 nn. Bll.; 4 Ss., 1 Bl. Addendum. 20,6 x 29,6 cm. Illustr. Kt. mit Pergamin-Umschl.
Bemerkung:
ERSTE AUSGABE. - = Erdrand Berichte im Salon Verlag. - Nr. XXVII von XXXVII Exemplaren, von Klaus G. Gaida und Thomas Wagner signiert. - Enthält den Zyklus 'Worte entfernen' des Malers Klaus G. Gaida (geb. 1950 in Brandleben) und den Text 'Nachbelichtungen' des Journalisten und Kunstwissenschaftlers Thomas Wagner (geb. 1955 in Mannheim): "Glaubt man Plinius d.Ä., so ist die Porträtkunst aus dem Versuch entstanden, etwas festzuhalten, was sich nicht festhalten lässt. In seiner Naturgeschichte erzählt er die Begebenheit einer jungen Frau aus Korinth, die aus Liebe zu einem jungen Mann, der in die Fremde ging, beim Schein einer Kerze an der Wand den Schatten seines Gesichtes mit Linien umzog. Der Vater, der Töpfer Butades von Sikyon, füllt den Umriss daraufhin mit Ton, brennt die Form und erfindet damit die Plastik. Auch Klaus G. Gaida operiert in seiner Werkgruppe 'Worte entfernen' mit dem Abwesenden. Als Bildelemente sichtbar und lesbar sind Farbflächen, Linien und Worte. Was sie rahmen und auf was sie verweisen bleibt zwar unsichtbar und unlesbar, als Abwesendes aber anwesend. Zugleich offenbart sich in der Verkoppelung von Wort und Bild ein Prozess, der, indem er sich zum Bild und im Bild verdichtet hat, Wort und Bild sowohl in ihrer Eigenständigkeit als auch in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit spiegelt und kommentiert. / Die Werkgruppe 'Worte entfernen' ist 2016/17 entstanden. Sie besteht aus vier Teilen die sich jeweils auf einen Autor mit ausgewählten Fragmenten aus dessen literarischem Werk beziehen. Jedem einzelnen Teil ist eine Tafel vorangestellt, die den Autor vorstellt, auf den sich das Folgende bezieht. Die Autoren die in dieser Exposition genannt und 'porträtiert' werden, sind Thomas Bernhard, Hermann Burger, Thomas Kling und Arno Schmidt. Auf die 'Porträts' folgen jeweils sechs in ihrer Farbigkeit einheitliche Tafeln, die auf lineare gestische Elemente in den Typo- oder Manuskripten der Autoren verweisen, genauer - auf Gesten, mit denen die vier Schriftsteller im Prozess des Schreibens und Korrigierens konkrete Wortfolgen entfernt und gestrichen, also gelöscht haben." (Bl. 5 f.). "Die Annäherung an ein Porträt Arno Schmidts erfolgt mittels einer Aufnahme, die Schmidt mit einer Art Baskenmütze in der Nähe von Bargfeld zeigt, wo er 1960 gemeinsam mit Helmut Heißenbüttel weitere Nachtprogramme für den Süddeutschen Rundfunk besprochen hat." (Bl. 11). - Druck in Rot u. Schwarz. - Einband unter Verwendung eines Porträts von Klaus G. Gaida, photograpiert von Sabine Prokot. - Beilage: Bildpostkarte (Paderborn, Museum in der Kaiserpfalz, Bartholomäuskapelle, Aufnahme von Konrad Greineder) mit eigenhändigen Zeilen von Klaus G. Gaida: "3/12/18 Mit bestem Gruß Ihr Klaus G. Gaida".