Beschreibung:

67 S. 8°, OKtn. II. Auflage. Wilhelm Kolb (1870-1918) war seinerzeit der Führer der SPD in Südwestdeutschland und Mitglied des Badischen Landtags. Die Broschüre verfasste Kolb vor dem Hintergrund der innersozialdemokratischen Auseinandersetzung um die Bewilligung der Kriegskredite zum Beginn des I. Weltkriegs. Hierin bezieht er klar Position für die Bewilliger der Kriegskredite in der SPD-Reichstagsfraktion und drängt darauf, sich von dem 'radikalen Flügel' zu trennen: 'Die Ziele der Sozialdemokratie werden niemals durch revolutionäre Massenaktionen einer Minderheit, sie können nur durch den Willen und die Zustimmung der Mehrheit verwirklicht werden. Aus dieser Erkenntnis muß die Sozialdemokratie die logischen Konsequenzen für ihre Politik und Taktik ziehen. Ihre Stärke liegt nicht in dem Kultus der revolutionären Phrase, sondern in der planvollen, zielklaren politischen Aktion. Hinter der revolutionären Phrase verbirgt sich zumeist nur ein Mangel an Klarheit des politischen Denkens und an Tatkraft (...) Mit den Elementen, welche diese Politik (der Kriegskredtite, Anm.) als einen Verrat an den politischen Grundsätzen der Sozialdemokratie bezeichnen, können diejenigen, welche auf dem Boden dieser Politik stehen, nicht mehr zusammenarbeiten.' Sehr guter Zustand.