Beschreibung:

306 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Mit Widmung des Autors für Iris Schnebel-Kaschnitz und Dieter Schnebel. Einband leicht berieben. - Mein Interesse an Mimesis entstand aus der Beobachtung der Entwicklung meines Sohnes: wie sich die Welt für ein Kind durch Kontakt (Wahrnehmung) allmählich in inneren Repräsentationen ("Kopien") verdoppelt. Bei der Beobachtung war ich zuerst von den früheren Stadien dieser Entwicklung fasziniert und stellte mir dabei folgende Frage: Wie wird die Umwelt (Klänge, Gerüche, Bilder, Farben) wahrgenommen, bevor sie durch Benennungen (Kopien) erschlossen werden kann? Das heißt: Welchen Charakter hat ein Kontakt, der nicht gleich nach Analogien oder Kausalverkettungen sucht, sondern zuerst für lange Zeit bei der "reinen" Wahrnehmung verweilt? Dennoch bereiteten dem Kind auch die ersten Entdeckungen von Ähnlichkeiten und Kausalverhältnissen sehr viel Freude. Sie waren Schlüsselerlebnisse, die immer zu "Wieder-Holungen" führten. Die Begeisterung am Erkennen von Ähnlichkeiten, am Sich-ähnlich-Machen und an der Wiederholung sind wichtige Eigenschaften des "mimetischen Vermögens,"' welches bei Kindern noch stark vorhanden ist. Kinder werden sehr stark von körperlichen Vorgängen geprägt. Doch durch den sich allmählich entwickelnden Symbolisierungsprozess verlagert sich die Mimesis von der Direktheit des Körperlichen hin zu seiner inneren Verdoppelung: Der Zugang zur Welt wird zunehmend durch ihre inneren Repräsentationen vermittelt. Mein Interesse richtet sich auf die Erforschung des mimetischen Kontinuums zwischen diesen beiden Polen und deren Bezug zu musikalischen Phänomenen. ISBN 9783832294236