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953 S. Originalbroschur.
Bemerkung:
Neuwertig. - Im Zentrum der Studie steht näherhin Emersons kritisch-produktive Auseinandersetzung mit drei Hauptaspekten des Nachahmungsprinzips, unter denen dieses auch in den zeitgenössischen Diskursen vornehmlich diskutiert wurde. Es soll untersucht werden, wie im Emersonschen Gesamtwerk die Bedeutung der Nachahmung als kulturelles Grundprinzip der Bezugnahme auf musterhafte Vorbilder be- bzw. verhandelt wird: und zwar erstens auf Leitfiguren der Lebensführung - insbesondere auf das exemplum Christi - und zweitens auf literarische Modellbildungen. Drittens gilt es zu erkunden, wie Emerson den philosophisch-theologischen Aspekt des Nachahmungsprinzips interpretiert, über das ja in der platonisch-christlichen Tradition das ontologische Abkömmigkeits- sowie das existentielle Bezugsverhältnis zwischen dem Göttlichen und dem Menschen definiert wurde. Dabei wird von mir die These zugrunde gelegt, daß er sich in seiner Deutungsarbeit an dem so verstandenen Nachahmungsprinzip mit einer doppelten Problematik der Mittelbarkeit auseinandersetzte, nämlich einerseits der einer kulturellen Vermitteltheit des Seins, also der existentiell-emotionalen wie auch erkenntnistheoretischen Mittelbarkeit des Individuums zum Göttlichen oder Wahren, und andererseits der einer Traditionsvermitteltheit des Schreibens. Das Interesse dieser Untersuchung wird insbesondere auch den dynamischen Wechselwirkungen gelten, die bei Emersons, seine gesamte intellektuelle Laufbahn über andauernden Auseinandersetzung mit dieser doppelten Problematik der Mittelbarkeit zwischen seinen sich wandelnden religiösen Überzeugungen, theologisch-philosophischen Auffassungen, literaturtheoretischen Überlegungen und ästhetischen Idealvorstellungen statthaben. Ausgehend von der weiter unten noch auszuführenden Annahme, daß es in diesem Entwicklungsprozeß von Emersons Denken und Schreiben zwei entscheidende Wendepunkte gibt, wird sein Gesamtwerk in drei Phasen - die frühe oder prätranszendentalistische Werkphase als Prediger (ca. 1826-36), eine mittlere, transzendentalistische Werkphase (ca. 1836-41) und eine spätere, posttranszendentalistische bzw. postromantische Werkphase (ca. 1841 -75) eingeteilt, denen jeweils ein Hauptkapitel dieser Arbeit gewidmet ist. Dabei bedarf die Rede vom Gesamtwerk insofern der Einschränkung, als hier fast ausschließlich Emersons Prosatexte betrachtet werden und seine Lyrik nur am Rande gestreift wird. ISBN 9783506756183