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427 S. Originalbroschur.
Bemerkung:
Gesellschaft und Politik des Königreichs Saudi-Arabien basieren auf der engen Bindung der politischen Herrschaft an die als exklusivistisch geltende Schule des Wahhabismus. Bis in die späten 1990er Jahre hinein propagierte das Königshaus auf dieser Basis ein Nationalgefühl, das neben der "Schicksalsgemeinschaft" von Königshaus und Untertanen vor allem die saudisch-wahhabitische Umma als zentrales Charakteristikum verbreitete, andere religiöse Schulen hingegen marginalisierte und sie zu "Falschgläubigen" erklärte. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Diskurs zeitgenössischer saudischer Intellektueller und religiöser Gelehrter zu religiöser und weltanschaulicher Pluralität im Kontext des "Zentrums für Nationalen Dialog". Ausgehend von den politischen Implikationen, die die wahhabitischen Reformen von Beginn an begleiteten, schlägt sie den Bogen über die Pluralisierung des Dialogs in den 1980er und 1990er Jahren bis hin zu 9/11 als wichtigstem Einzelauslöser für eine deutliche Veränderung von Inhalt und Form des innersaudischen Diskurses. Sie zeigt, dass der Diskurs teils kritische und innovative Ansätze des Umgangs mit dem "Anderen" hervorbringt und weist eine lebhafte Debatte über die Begriffe "Bürgerschaft", "Dialog" sowie über die Bestimmung des nationalen und religiösen Selbstbildes nach. ISBN 9783956500718