Beschreibung:

225 Ss., 1 Bl. 8°. Lindgrünes Ln. mit Rückentitel u. illustr. Umschl. (Schnitt leicht fingerfleckig; Umschlag etw. angestaubt u. am Rücken gebräunt, kl. Randeinrisse hinterlegt).

Bemerkung:

ERSTE AUSGABE. - Utopische Satire von Arno Schmidt (1914-1979): "Um die Gegenwart durch das Brennglas der Zukunft deutlicher zu betrachten, vollführt der Autor einen Salto in das Jahr 2009. Das alte Europa ist längst 'zerstrahlt', Deutsch gehört bereits zu den toten Sprachen (das Buch ist daher eine fingierte Übersetzung ins Deutsche), aber die ausweglose Dialektik, in die sich unsere Ost-West-Welt verfangen hat, ist trotzdem nicht erloschen, sondern hält die Menschen wie Verdammte eines höllischen Kreislaufes am alten Drehpunkt fest. ... Schmidt erscheint in der 'Gelehrtenrepublik' als sein eigener Urgroßneffe Mr. Winer. Als Bürger der USA hat er das selten erteilte Permit erhalten, den Hominidenstreifen zu durchqueren, - eine riesige, abgezäunte Provinz auf den Höhen Nevadas, in der durch radioaktive Bestrahlung entstandene Fabelwesen hausen. ... Nach Bestehen gefährlicher, aber auch sehr romantischer Abenteuer (worunter die als Mischung von Idylle und Groteske zu verstehende Liebesaffäre des Mr. Winer mit der blonden Zentaurin Thalja als Kabinettstück unerschöpflicher Fabulierlust hervorleuchtet), folgt dank eines zweiten Permit ein Ausflug nach der Gelehrtenrepublik IRAS, einer im Nordpazifik in den Roßbreiten schwimmenden Insel, auf der die lebenden Genies von Kunst und Wissenschaft untergebracht sind, um sie vor Atomvernichtung zu bewahren." (Umschlag). "Der von Witzen, Zitaten und grotesken Situationen strotzende Roman enthält viele verschlüsselte Anspielungen auf die Darmstädter Künstlerkolonie, die Schmidt in den Jahren 1955-1958 kennenlernte." (KNLL XIV,996). - Der Beilagezettel 'Errata' mit 12 Druckfehlerberichtigungen in Fotokopie. - KLG B. - Kosch3 XV,320. - Müther S. 122 01.10.57. - Wilpert-G.2 12. - Einband- u. Umschlagentwurf von Imre Reiner.