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531 S., zahlreiche s/w Abb., Lit.verz. Gr 8° Kart. *neuwertig*.
Bemerkung:
Über Jahrhunderte hinweg haben Kriege die Geschicke Leipzigs mitbestimmt. Das gerät angesichts einer seit 1945 währenden Friedensperiode in Mitteleuropa leicht aus dem Blick. Schon durch seine geographische Lage und als Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen, die immer auch Heerstraßen waren, hat Leipzig die Auswirkungen militärisch ausgetragener Konflikte immer wieder zu spüren bekommen. Es wurde belagert wie 1547 im Schmalkaldischen Krieg und häufig besetzt und ausgeplündert wie im Dreißigjährigen oder im Siebenjährigen Krieg. 1813 waren die Ebenen vor der Stadt Schauplatz des bis dahin gewaltigsten Ringens der Weltgeschichte, der Völkerschlacht, die Leipzig in ein riesiges Lazarett verwandelte. Mit den beiden Weltkriegen erlebte die städtische Bevölkerung im 20. Jahrhundert die Kriegswirklichkeit gleichfalls ganz unmittelbar, durch die alliierten Luftangriffe von 1943/45 sogar in existentiell lebensbedrohender Weise. Es lag daher anlässlich des 200. Jahrestages der Völkerschlacht und hundert Jahre nach Einweihung des Völkerschlachtdenkmals mehr als nahe, dem Thema "Stadt und Krieg" im Rahmen des "Tages der Stadtgeschichte" eine eigene Tagung zu widmen. Der vorliegende Band dokumentiert den reichen Ertrag der dreitägigen Veranstaltung, doch konnten neben den gehaltenen Referaten auch zusätzliche Beiträge eingeworben werden. Dabei treten nicht nur die historischen Großepochen der Stadtgeschichte vom Mittelalter bis zur Schwelle der Gegenwart in den Blick, sondern es werden auch möglichst unterschiedliche historiographische Herangehensweisen präsentiert. Der Schwerpunkt liegt also je nach Thema und Fragerichtung auf Aspekten der Politik-, Sozial-, Alltags- oder Kulturgeschichte. Gerade die hiermit verbundene Vielfalt der Perspektiven und der weite, mehr als acht Jahrhunderte umfassende Blick vermitteln ein lebendiges, nicht selten auch erschütterndes Bild von den Kriegen und ihren Folgen für die Stadt und ihre Bewohner.