Beschreibung:

456 S. : Ill. ; 21 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Ex.; aus der Bibliothek von Politikwissenschaftler Peter Reichel (mit dessen sehr wenigen Anstreichungen mit Textmarker). - Es gibt eine filmische Subgeschichte des >Nachdenkens über Deutschland<. Kino und Fernsehen sind im 20. Jahrhundert die Leitmedien, in denen Geschichte und Wirklichkeit rekonstruiert werden; jedoch kann der wirkungsmächtige Realismus der bewegten Bilder nur im Rahmen eines kultursemiotisch erweiterten Verstehensansatzes durchschaut werden. Die Deutschland-Filme von Hartmut Bitomsky, Harun Farocki, Jean-Luc Godard, Alexander Kluge und Jean-Marie Sträub/ Daniele Huillet führen vor Augen, daß es möglich ist. Film als offenen Diskurs der Denk-Bilder und Zeit-Zeichen zu begreifen - und nicht als Festschreibungen von Geschichtsbildern. An ihren Arbeiten zeichnet der Autor nach, wie hegemoniale Welt-Bilder unterlaufen werden und Film sich als begehbarer Gedächtnisraum vorstellen läßt. (Verlagstext) / INHALT : ... III GRUNDLAGEN FÜR EINE ANALYSE DER GESCHICHTSDARSTELLUNG IM FILM ---- SOZIOHISTORISCHE KONKRETISIERUNG DES DISPOSITIVS ---- Der Zuschauer als gesellschaftliches Wesen ---- Der historisch gewordene Bildraum ---- FILM, HISTORIOGRAFIE ---- KRITERIEN DER ANALYSE ---- Selbstreflexivität ---- Verzeitlichung/Historisierung der Bilder&Töne ---- Die Schein-Opposition dokumentarisch vs fiktional ---- IV FILMLEKTÜREN DIE 70er JAHRE: PÄDAGOGIK DER GESCHICHTE ---- GRENZBEREICHE DES FIKTIONALEN JEAN-MARIE STRAUBS UND DANIELE HUILLETS Geschichtsunterricht (1972) ---- Die Figurenexposition als Einführung eines Zeithorizontes ---- Cäsar-Mythos ---- Dramaturgie der Aktualisierung ---- AKTUALITÄT DER ERINNERUNG Deutschland im Herbst (1977/78) ---- Zwangsläufigkeit der Ereignisse ---- "Kraut und Rüben" - Grenzbereiche des Dokumentarischen ---- 1914, 1945, 1977 ---- Zeit-Montagen/Foto-Montagen Deprivilegierung des Kamerablicks ---- VERSINNBILDLICHUNG DEUTSCHER GESCHICHTE? HARUN FAROCKIS Zwischen zwei Kriegen (1978) ---- Der narrativ-fiktionale Rahmen des Films Figuren als Sinnbilder ---- Installation einer Zeitachse: Filmische Zeit als Geschichts-Zeit ---- Das Jahr 1925 - die filmische Inszenierung eines zeitgeschichtlichen Wendepunktes ---- Allegorisierung des filmischen Individuums - Melancholie des Regisseurs ---- "GETTING OUT OF HISTORY"? ALEXANDER KLUGE: Die Patriotin (1979) ---- Die Exposition der Gabi Teichert: Patriotismus als Form weiblicher Aneignung von Geschichte ---- Ein un-möglicher Standpunkt Der postume Blick des Knies: Trauerarbeit und anarchisches Gedächtnis ---- (u.v.a.m.) ISBN 9783476452269