Beschreibung:

32 S. und 69, auc farbige Illustr. auf Tafelseiten. Originalleinen.

Bemerkung:

Vom Künstler signiert. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Die politisch veränderte Welt nach 1918, mit der der junge Expressionismus gleichsam aus der Opposition in die Regierung kam, hatte ihre Gefahren. Eine hektisch manirierte Ausdruckskunst, zur Tagesmode geworden, ist nicht jedem jungen Künstler gut bekommen. Die innere Entwicklung hielt mit der schnell erborgten großen Geste nicht immer Schritt. Kaus war nicht Mitglied der November-gruppe, er verfaßte und unterschrieb auch keine politischen Manifeste; wenn die Zeit ihn prägte, so eher in einer leisen Melancholie der Vereinzelung: die Selbstbildnisse sind von grüblerischem Zweifel gezeichnet, "Die Freunde", obwohl im Raum vereint, haben doch jeder ihr eigenes Schicksal, das sie trennt, das "Paar am Tisch" kann nicht zueinander-finden, und die "Menschen auf der Straße" sind sich fremd - Empfindungen und Erkenntnisse, die gerade in unseren Tagen wieder vielfältigen Ausdruck finden. Aber auch das ihm ganz Eigene kündigt sich an: das Leise, das Verhaltene, die Harmonie der Farben.