Beschreibung:

412 S. Originalkunstleder mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Ein gutes und sauberes Exemplar. - Adolf Muschg stellt Gottfried Keller dar, den Klassiker demokratischer Bürgerlichkeit. Eine einzelne produktive Existenz wird zu ihren eigenen Bedingungen, denjenigen eines Zürcher Autodidakten und Muttersohns, aber mit den Mitteln eines heutigen Bewußtseins entschlüsselt. Dabei zeigt sich, daß es gerade Kellers Vereinzelung und humane Sonderbarkeit ist, was ihn mit den großen Tendenzen seiner Zeit verbindet. Muschg beobachtet am präzisen biographischen Detail die Not eines Individuums mit sich selbst und begründet in ihr die ästhetische Notwendigkeit seines Werks. Dieser Zusammenhang aber wird nirgends auf einfache Ableitungen reduziert; er stellt sich selbst als reiches und widersprüchliches Kunstwerk der Vermittlung dar. "Arbeit" ist der methodisch leitende Gedanke dieser Keller-Studie. In ihm schließen sich die "Psycho-Historie" eines Autors, die Zeugnisse seiner Bewährung, der ökonomische und politische Stoffwechsel, dem er angeschlossen ist, zu einem charakteristischer! Universum zusammen. Muschg unterschlägt nicht, daß es geschichtlich geworden ist; es ist gerade seine Art, Geschichte ernst zu nehmen, was die Aktualität des Buches ausmacht. Denn der Horizont des Todes und der Wertvernichtung, den der Fortschritt des 19. Jahrhunderts eröffnet hat, ist erst im 20. recht sichtbar geworden. Und so behalten auch die Lebenszeichen des Bürgers und Autors Keller eine ungebrochene Beweiskraft für unsere Zukunft. ISBN 9783463006987