Beschreibung:

XIX S. S. 26 - 116. Originalbroschur.

Bemerkung:

Mit Widmung des Herausgebers für [Eberhard Lämmert]. Einband leicht berieben. - Die geringe Beteiligung am Preisausschreiben sowie die Übersetzung der gekrönten Schrift ins Deutsche spiegeln das Interesse jener Zeit am Bürgerlichen Drama. Während in Italien nur wenige Stimmen für dieses Drama eintreten12 und in Frankreich das anfangs große Interesse nach 1773 weitgehend erlahmt, bemüht man sich in Deutschland bis zur Jahrhundertwende unermüdlich um die neue Gattung. Vor 1780 schreiben insbesondere der Anonymus, Curtius, Engelbrecht, Garve, Geliert, Lessing, Johann Adolf Schlegel, Schmid und Sonnenfels. 1781/82 kommen Schinks Dramaturgische Fragmente heraus, 1782 und 1784 publiziert Schiller seine Theateraufsätze zum Bürgerlichen Drama, Gemmingen veröffentlicht 1782 - im Anschluß an den Deutschen Hausvater - die Wochenschrift Der Weltmann, Knigge beteiligt sich insonderheit mit Dramaturgischen Blättern (1788/89) an der Diskussion, Schink läßt 1790 den Dramaturgischen Fragmenten die Dramaturgischen Monate folgen, Herder verteidigt noch in seiner Adrastea des Jahres 1802 die Gattung; die Stücke Ifflands, Kotzebues und Schröders beherrschen zwischen 1780 und 1800 die deutschen Bühnen aller Regionen. Es kann also nicht Wunder nehmen, daß Valdastris Preisschrift bald nach ihrem Erscheinen ins Deutsche übersetzt wurde. Die Qualität der Arbeit legitimiert im übrigen das deutsche Interesse: Die Untersuchung wird an Fülle der erörterten Aspekte nur noch von Diderots Poetiken des genre serieux übertroffen. Sie ist ein echter Traditionsträger und als solcher eine der besten Sammlungen dramaturgischer Probleme des Bürgerlichen Dramas, die wir haben.