Beschreibung:

Gestochenes Frontispiz (Portraitmedaillon v. Geyser nach Gottlob), zusammen über 1500 S. Leder d. Zeit mit Rückenvergoldung u. Rückenschildern (etwas berieben, Rücken teilweise sauber unterlegt, Deckel vereinzelt mit kleinen Wurmspuren).

Bemerkung:

Berühmte Sammlung politischer Feuilletons, die Justus Möser "ursprünglich für die Beilagen der von ihm seit 1766 herausgegebenen 'Wöchentlichen Osnabrückischen Intelligenzblätter' verfaßt hatte. Aus diesen Aufsätzen unter Ausscheidung des allzu lokal Gebundenen auswählend und sie mehrfach leicht abändernd, veranstaltete Möser seit 1774 unter dem Titel 'Patriotische Phantasien' eine Sammlung in Buchform" (KLL). Ihre bis heute fortdauernde Wirkung haben diese bedeutendsten politischen Feuilletons des 18. Jahrhunderts in Deutschland "doch erst in der neuen Gestalt der 'Phantasien' erhalten. In ihnen äußert sich die im weitesten Sinne politische Zielsetzung eines verantwortlich handelnden Staatsmanns, der zugleich ein schöpferischer Schriftsteller war. (Die Aufsätze gelten) als eine Art Kompendium der Landesrechte und -gewohnheiten" für Mösers westfälische Landsleute, in ihrer weit gefächerten Thematik von der Staats- und Rechtswissenschaft bis zur Sozialpädagogik, dem Handel etc. aber weit darüber hinausreichend und Allgemeingültigkeit beanspruchend. Berühmt sind sie als "eigenständiges literarisches Kunstwerk. Ohne eigentliches Vorbild, sind sie der Prosa von Matthias Claudius und Johann Peter Hebel noch am ehesten verwandt" (KLL). - Goed. IV/1,44,9a; Slg. Borst 314. - Kaum stockfleckig.