Beschreibung:

XII, 234, (4); XII, 380; XVI, 223, (1) Seiten. Frakturdruck. 8° (21,5 x 13 cm). Pappbände der Zeit mit schwarzem Papierbezug und goldgeprägtem Rückentitel. [Hardcover / fest gebunden].

Bemerkung:

Der lutherische Theologe Claus Harms (1778-1855) war unter anderem Archdiakonus in Kiel. "Seine Streitsätze gegen die in die lutherische Kirche und ihre Lehre eingedrungenen Schäden, die zum Reformationsjubiläum 1817 zum Abdruck gebrachten Thesen Luthers (...), entfachten als Kampfansage gegen das Aufklärungschristentum in der Kirche, gegen die rationalistische Theologie und ihre ?natürliche Religion?, der er die ?Heiligkeit? als Inhalt der Religion entgegensetzte, und gegen die kirchliche Union in Ländern wie Nassau und Preußen den weit bis nach Holland, Nordamerika und in die russischen Ostseeprovinzen umsichgreifenden Thesenstreit und machten diesen zu einem Kampf um die Kirche. Mit seinen Thesen sprach H. die gesamte lutherische Kirche an und führte durch sie das Neuluthertum mit herauf. (...) Bedeutsam war sein Einfluß auf die junge Generation. Aus den Unterredungen mit den jungen Theologiestudenten über die Fragen des geistlichen Amtes ist seine ?Pastoraltheologie? (?Der Prediger?, ?Der Priester?, ?Der Pastor?, 3 Bände, 1830/34) hervorgegangen. In diesem Werk hat er am geistlichen Amt die priesterliche Wesensseite wiederentdeckt. Als Prediger, häufig packend durch seine Originalität, natürlich in Gedanken und Ausdruck, suchte er das Wort Gottes in die Hörer ?hineinzupredigen?. (...) H. hat die Umorientierung in der Theologie (Erweckungsbewegung und -theologie, Luthertum) mit eingeleitet." (ADB VII, 686f.). - Papierbezug an Außengelenken und Kapitalen teilweise abgerieben, mit Fehlstelle am unteren Rücken von Band 3. Kapitale und Ecken etwas bestoßen, Einbände insgesamt leicht angestaubt und Schnitte gebräunt. Besitzeinträge alter Hand mit Tinte auf den Vorsätzen, Band 1 mit einigen unauffälligen Bleistiftanstreichungen und -notizen auf einigen wenigen Seiten. Papier gleichmäßig leicht gebräunt, die ersten und letzten Blätter schwach stockfleckig, sonst gut erhalten und sauber.