Beschreibung:

XII, 519 S. Originalhalbleinen.

Bemerkung:

Einband berieben. Am Rücken aufgeplatzt. Papierbedingt leicht gebräunt. - Die Beiträge zur Theorie der Sinneswahrnehmung (1862) lassen die Wendung des Physiologen Wundt zum Experimentalpsychologen erkennen. ?Warum folgt die Psychologie nicht dem Beispiel der Naturwissenschaften? Es ist eine Lehre, die auf jeder Seite die Geschichte der Naturwissenschaften uns einprägt, dass die Fortschritte jeder Wissenschaft innig an den Fortschritt der Untersuchungsmethoden gebunden sind.?[22] Mit dieser Feststellung will er jedoch keinesfalls die Psychologie als reine Naturwissenschaft bestimmen: Die Psychologen sollen zwar von den Fortschritten der naturwissenschaftlichen Methoden lernen, aber: ?Es sind zwei Wissenschaften, die in dieser Hinsicht der allgemeinen Psychologie zu Hilfe kommen müssen: die Entwicklungsgeschichte der Seele und die vergleichende Psychologie. Jene hat die allmähliche Ausbildung des Seelenlebens beim Menschen zu verfolgen, diese hat die Verschiedenheiten desselben darzustellen in der Tierreihe und in den Völkerrassen des Menschengeschlechts.? ?So werden wir, von welcher Seite wir auch eine psychologische Untersuchung in Angriff nehmen mögen, immer wieder auf den Punkt zurückgeführt, von dem wir ausgingen, auf die Verbesserung der Methodik.? Auf dem Titelblatt der Beiträge zitiert Wundt Gottfried Wilhelm Leibniz, dessen philosophische Psychologie und Prinzipienlehre einen zunehmenden Einfluss auf Wundts Psychologie und Philosophie ausübten: ?Nihil est in intellectu quod non prius fuerit in sensu, nisi intellectus ipse? ? Nichts ist im Verstande, was nicht in den Sinnen gewesen ist: ausgenommen der Verstand selbst.