Beschreibung:

447 S., zahlr. Abb. Schwarz/weiß und 40 in Farbe. Originalleinen im Pappschuber.

Bemerkung:

Papierbedingt leicht gebräunt, Schnitt leicht angeschmutzt, Einband berieben und leicht beschmutzt - sonst ein vollständiges und gut erhaltenes Exemplar. - (Aus der Einführung:) Als Paul Klee 1940 im Alter von sechzig Jahren starb, wurde sein Tod in allen Ländern der Welt als ein schwerer Verlust empfunden. Inzwischen ist sein Ruhm durch die großen Ausstellungen in Europa und Amerika weiter gewachsen; sein Werk wird als eines der wesentlichsten im zwanzigsten Jahrhundert anerkannt und wirkt auf die Kunst der Gegenwart. Es ist in den Museen und Privatsammlungen aller Nationen vertreten, am umfänglichsten in der Schweiz, seiner Wahlheimat, und in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo sich gegen neunhundert Arbeiten von ihm befinden dürften. Deutschland, das seinen Ruhm begründete, ist bemüht, die seit 1933 entstandenen Verluste auszugleichen; es wird nur in begrenztem Umfang gelingen, da die meisten der Bilder, die in deutschen Sammlungen waren, in ausländischen Besitz übergegangen sind. Mit dem Ruhm Klees hat sich auch die Zahl der Veröffentlichungen über ihn vermehrt; von allen Seiten hat man das Problem seiner Existenz und seines Werkes zu umschreiben versucht. Die vorliegende Biographie soll dazu dienen, aus noch unveröffentlichtem Material, aus der Fülle seines Werkes und aus eigenem Erinnern Weg und Ergebnis darzustellen und das Phänomen Klee als einen Wesensbestandteil unserer Zeit begreiflich zu machen. Obwohl wir manchmal das Gefühl haben, daß Klee noch unter uns sei, haben die vierzehn Jahre seit seinem Tod genügend Distanz geschaffen, um sein Wirken übersehen zu können. Spätere Zeiten werden neue Quellen erschließen; aus Briefen und Erinnerungen, die noch nicht zugänglich sind oder mit Rücksicht auf noch Lebende nicht verwendet werden dürfen, werden sich ergänzende Einblicke und Korrekturen ersehen; immerhin ist das gegenwärtig zur Verfügung stehende Material umfänglich genug, um eine Darstellung von Leben und Werk zu rechtfertigen. Die benutzbaren Quellen bestehen aus Briefen, aus Tagebuchaufzeichnungen, die sich, von einem kurzen Rückblick abgesehen, auf die Jahre von 1899 bis 1918 beziehen, aus kunstpädagogischen Vorbereitungen in der Zeit des Bauhauses (1920-1931), aus Aufsätzen und Reden über Kunst, persönlichen Mitteilungen und einigen wenigen sonstigen Dokumenten und Akten. Eine große Hilfe für die Darstellung ist Klees Verzeichnis aller Arbeiten, das er 1911 angelegt hat und das bis in die ersten Anfänge zurückreicht. Was Klee aber über Kunst mitteilt, ist für das eigene Werk wie für die neuere Kunst überhaupt so erhellend, daß kein Biograph oder Kunstwissenschaftler daran vorübergehen kann. Vieles darf erstmalig publiziert werden, u. a. eine Anzahl der frühen Selbstbildnisse, der Hinterglasbilder und Plastiken. Fast überall sind die Besitzer der Arbeiten angegeben; sie sind jedoch nach dem großen Besitzwechsel seit 1933 nicht in jedem Falle zu ermitteln. - Inhalt: Einführung -- Lebenslauf (handschriftlich und abgedruckt) -- Leben -- Die Persönlichkeit -- Herkunft, Kindheit und Jugendjahre -- Studium in München und Italienreise 1898-1902 -- Rückkehr nach Bern und erste selbständige Arbeit 1902-1906. Lektüre und Kunsteindrücke. Radierungen und Hinterglasbilder -- Übersiedlung nach München 1906. Die Jahre bis 1914. Freunde und Anregungen. "Blauer Reiter" und Pariser Reise. Natur und Abstraktion. Candide- Zeichnungen -- Reise nach Kairuan 1914. Militärzeit und letzte Münchner Jahre bis 1920. Erste Erfolge. Die Arbeiten nach Kairuan -- Am Bauhaus in Weimar 1921-1925. Lehrtätigkeit, Lebenshaltung und Schaffen. Reisen -- Am Bauhaus in Dessau 1926-1931. Unterricht und eigene Arbeit. Reisen -- Ägypten. Fünfzigster Geburtstag und Ausstellungen -- An der Staatlichen Akademie in Düsseldorf 1931-1933 -- Der künstlerische Ertrag der Arbeit von 1921-1933 -- Rückkehr nach Bern. Letzte Lebens- und Schaffensjahre 1933-1940. Krankheit und Tod -- Werk -- Aus "Schöpferische Konfession" 1920 -- Jugend- und Akademiearbeiten 1892-1902 -- Radierungen 1903-1905 -- Hinterglasbilder 1905-1908 -- Auseinandersetzung mit der Natur und dem Impressionismus 1908-1910. Begriff des Zeitlichen -- Zeichnungen zu "Candide" 1911-1912 -- "Blauer Reiter" und Delaunay 1911-1913 -- Tunis-Aquarelle 1914. Zeichnungen. Schriftbilder "Kosmisches Bilderbuch". Formereignisse -- Frühe Ölbilder 1919-1920 -- Material und Technik. Erweiterung der Themen und bildnerischen Mittel 1914-1920 -- "Schöpferische Konfession" und Tagebuchnotizen -- "Wege des Naturstudiums" 1923, Pädagogisches Skizzenbuch und Vortrag im Jenaer Kunstverein 1924 -- Schöpferischer Vorgang, Unbewußtes und Symbol -- Gruppen von Arbeiten in Weimar 1921-1925 -- Arbeiten im äußeren Kreis: Landschaftliche und dichterische Arbeiten, Figuren und Köpfe -- Arbeiten im mittleren Kreis: Dichterische, konstruktive und absolute Bilder. Technische Erfindungen -- Arbeiten im inneren Kreis: Magische Quadrate. Streifen- und Rasterbilder, Fugen. Perspektivische Figurationen. Opern- und Theaterbilder -- Gruppen von Arbeiten in Dessau 1926-1931 und Düsseldorf 1931-1933 -- Arbeiten im äußeren Kreis: Weiterführung der Weimarer Themen, formal intensiviert -- Arbeiten im mittleren Kreis: Weiterführung der technischen Erfindungen -- Arbeiten im inneren Kreis: Parallelfigurationen und andere Erfindungen vom Graphischen her 1926 ff. Kontinuierliche und sich schneidende Lineamente 1926 ff. Intensivierung der Farbe. Ägyptische Landschaften 1929-1930. Raumkörper und atmosphärische Gebilde 1929-1930. Divisionistische Bilder, der Lichtraum 1930-1932. Einzelbilder der Dessauer und Düsseldorfer Zeit -- Die letzten Jahre in Bern 1933-1940 -- Fortsetzung der Düsseldorfer Arbeiten und neue Anfänge 1934-1935. Ausstellung Bern. -- Übergang zu den letzten Erkenntnissen 1936-1937 -- Die zeichenhaften Balkenstrich-Bilder (drei Gruppen) und die Vieldeutigkeit der Chiffren 1937-1938 -- Die großen Tafelbilder des Jahres 1938 -- Die späten Pastelle 1937 -- Tragik, Dämonie und Todesahnung 1938-1940 -- "Eidola" und "Passion" 1940 -- Die Reihe der Engel 1939-1940 -- Requiem und letztes Bild 1940 -- Lehre -- Aus Klees Jenaer Vortrag 1924 -- Grundlagen der Pädagogik Klees -- Graphische Elemente, Perspektive, Statik, Dynamik -- Maß, Gewicht, Qualität. Exakte Forschung und Intuition -- Aus dem pädagogischen Nachlaß und aus Gesprächen -- Schlußwort -- Ferne und Nähe in Klees Wesen -- Die Infiltration seiner Malerei mit der Dichtung (Humor), der Musik, dem Geist des Orients und dem Stil der Wissenschaften -- Klees Unbeirrbarkeit -- Anhang -- Gruppenkatalog -- Chronologischer Gesamtkatalog aller abgebildeten Werke von Paul Klee -- Alphabetisches Verzeichnis aller abgebildeten und im Text erwähnten Arbeiten -- Bibliographie -- Biographie -- Namensverzeichnis und Sachwörterverzeichnis.