Beschreibung:

Zweispaltiges voneinander getrenntes O-Doppelblatt aus der letzten vorlutherischen Bibel mit zwei 1/3-seitigen Holzschnitten (18,5 x 12 cm und 18,5 x 11,6 cm). Klarer Abdruck auf festem Papier mit Wasserzeichen. Blätter mit den Signaturen "Q iii" und "Q iiii". Ein Blatt mit Knickspur in unterer Ecke. Blattgrößen: 25,2 x 35 cm. Rar! - - - Zwischen 1466 und 1522 erschienen 18 deutschsprachige Bibeln. Dieses Doppelblatt stammt aus der seltensten deutschsprachigen Bibel vor Luther. - - -

Bemerkung:

Das Doppelblatt ermöglicht eine Präsentation in Form einer aufgeschlagenen Halberstädter Bibel. Der Text und die beiden eindrucksvollen Holzschnitte von 1478 beschreiben und illustrieren Daniel?s Traum von den vier Tieren, vom Widder vom Ziegenbock und den Traum von den siebzig Wochen. Geschrieben wurde der Text in der Mitte des II. Jh. v. Chr. in hebräischer und aramäischer Sprache. Der Text beschreibt Ereignisse aus der Zeit des Exils in Babel. - - - Lorenz Stuchs, der Erstdrucker von Halberstadt, war Sohn des Nürnberger Druckers Georg Stuchs. Lorenz brachte die Holzstöcke der Kölner Bibel (1478) mit nach Halberstadt. Der Drucker Koberger hatte sie bereits 1483 für seinen Bibeldruck in Nürnberg verwendet. Diese letzte vorlutherische Bibel erschien am 8. Juli 1522 in Halberstadt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn Luthers September-Testament erschien zwei Monate später und fand reißenden Absatz, während von der Halberstädter Bibel nur wenige Exemplare verkauft wurden. Der niederdeutsche Text des Blattes aus dem "Buch Daniel" ist eine eigenständige Übersetzung aus der Vulgata, wogegen der Psalter aus der Kölner Bibel und die übrigen Teile aus der Lübecker Bibel (1494) übernommen wurden. Der VD 16 verzeichnet lediglich 12 Exemplare der Halberstädter Bibel.