Beschreibung:

[40] S. Mit zahlr. auch farb. Abb. Originalbroschur.

Bemerkung:

Einband leicht berieben. - Leber eignet jene kühl - distanzierte Berlinische Geistigkeit, die sich ihrer wcltstädtischen Herkunft bewußt ist, sich karg gibt und nicht auf äußerliche Brillanz spekuliert. Was oberflächlich betrachtet in ironischer Brechung daherzukommen scheint, verbirgt entschiedenen Willen - wohl auch Verletzbarkeit - und trägt in sich das Aufmerksamsein für jene ..zweite Natur" des Menschen, die Lebers Hauptthema geworden ist. Die künstlerische Aufbruchstimmung, die um 1960 einige der begabtesten der damals jungen Künstler in Berlin erfaßte und ihnen über die um weniges älteren Maler Schrocder, Metzkes, Böttcher die Begeisterung für die moderne Malerei der geistigen Form - Cézanne, van Gogh, Picasso, Braque u. a. - einpflanzte, hat auch Leber den eigenen Weg freigemacht von Gefahren des Akademismus und der Erstarrung in illustrativen Formeln. Gegen mechanistische Wirkungskonzeptionen von Kunst setzten die jungen Maler eine Individualität, die rückhaltlos anmuten mochte, ihr geistiges Bekenntnis aber aus der Tradition und der Perspektive der Gesellschaft bezog. Als verantwortliche Realisten, die der Teilnahme an der sichtbaren Welt bedürfen, haben diese Künstler aber auch der unhistorischen Idee einer "notwendigen Entwicklung" zum Abstrakten mißtraut.