Beschreibung:

212 S.; 20 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Ex. - Titelblatt mit Widmung von Udo Gerdes und m. monogrammierter SIGNATUR. - INHALT : Literaturnachweise ---- Abkürzungen ---- Einleitung ---- I Die Themen ---- Zeitgeschichtliches ---- Tugenden und Laster ---- Geistliches ---- II Die Lehre ---- Der 'singer' und die 'kunst' ---- Bau- und Argumentationsformen. // Bruder Wernher war ein etwa 1225-1250 vornehmlich in Österreich und im Interesse der österreichischen Landesherren wirkender, von Walther von der Vogelweide beeinflusster Spruchdichter (Vertreter der Sangspruchdichtung) und hielt wie dieser Verbindungen zum Wiener Hof. Seine Herkunft und sein Stand sind unbekannt. Bekannt ist, dass er als fahrender Sänger in den bayrisch-österreichischen Landen (Steiermark und Kärnten) zwischen 1225 und 1250 umherzog. Offenbar nicht sehr vermögend, suchte er Gönner, die er in seinen Liedern ansprach und auf deren Großzügigkeit ("milte") er hoffte. Bruder Wernher hat einen offensichtlich durch Walther von der Vogelweide beeinflussten Stil, er war entweder ein genauer Student der Werke oder ein Schüler Walthers. Der Titel "Bruder" ist irreführend - Wernher war wahrscheinlich kein Ordensangehöriger, sondern Laie. Möglich ist auch ein Eintritt in ein Kloster nach Aufgabe des Lebens als fahrender Sänger. ? Überliefert sind 76 Strophen und ein religiöses Kreuzlied in acht Tönen. Es ist ungeklärt, ob unter dem Namen "Bruder Wernher" mehrere Zeitgenossen publiziert haben, jedenfalls sind die Strophen stilistisch sehr ähnlich, was eher auf einen einzigen Urheber schließen lässt. Wernher war kein Minnesänger, sondern ein Spruchdichter, das heißt, eine politische Ausrichtung war in vielen Gedichten zu erkennen. Dennoch ist sein Repertoire weit gefächert: Es gibt neben politischen Liedern auch Lob- und Scheltlieder, religiöse und künstlerische Sprüche. Anders als Walther von der Vogelweide ist bei Wernhers politischen Sprüchen keine einheitliche Linie durchgehalten. Er befasst sich mit dem Verhältnis Kirche-Staat, Volk und Adel, unterstützte den Adelsaufstand gegen Friedrich II., kritisierte Papst Gregor für seine Untätigkeit oder rief zur Teilnahme am Kreuzzug auf. Ob er selbst an einem Kreuzzug teilgenommen hat, ist umstritten, wenn überhaupt, dann nahm er aber am 5. Kreuzzug teil. Weiter befasste sich Bruder Wernher mit den adligen Tugenden unter Einbeziehung der christlichen Ethik. Die "Bittlieder", durch die Wernher seine adligen Zuhörer durch die Blume um Geld bat, geben einen guten Einblick in das harte Leben der Fahrenden Sänger. ... (wiki)