Beschreibung:

536 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Einband leicht berieben. - Niemand wird sich schämen zuzugeben, von Sebastian Franck noch nicht gehört zu haben. Auch eine über einhundert jährige Beschäftigung aller zuständigen Wissenschaften mit dem Mann aus Donauwörth hat es nicht vermocht, ihm unter all den Gestalten des Zeitalters der Reformation einen Platz im öffentlichen Bewußtsein zu geben. Man hat ihn Luther gegenübergestellt, ihn an Erasmus gemessen, mit Paracelsus verglichen, Bemühungen, die dem Wissenschaftler wertvolle Hinsichten über alle vier Männer vermittelten. Doch während man weiß: Luther ist Reformator, Erasmus der Fürst des Humanismus, Paracelsus Arzt und Naturforscher, ist nicht einmal der Name Francks ins allgemeine Bewußtsein gelangt, geschweige, daß man ihn mit einem Wort zu kennzeichnen vermöchte. Das ist zu erklären. Der Fluch der Orthodoxie, des Wittenberger Papstes, hat gewirkt, Francks Bücher wurden schon bald nach seinem Tode in deutschen Landen nicht mehr gedruckt. Unter die Väter der Reformation wurde sein Name nicht aufgenommen, er wurde zum Urbild des evangelischen Ketzers und dann tatsächlich für Jahrhunderte vergessen.