Beschreibung:

(4), 396 Seiten. Frakturdruck. Mit Titelkupfer, nach S. H. Grimm gest. von I. R. Holzhalb und einer Kopfvignette von Salomon Gessner. Kl. 8° (16,5 x 11 cm). Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Titelschild auf dem Rücken, Rückenvergoldung, Kiebitzpapierbezügen und türkisgefärbten Schnitten. [Hardcover / fest gebunden].

Bemerkung:

Fünfte von insgesamt sechs zu Lebzeiten des Autors (1728-1795) erschienenen Auflagen der philosophischen Schrift über den Nationalstolz. Über den Stolz der Nationen, den Stolz aus Freiheit, Religionsstolz, Stolz aus Unwissenheit, von republikanischem Stolz sowie von den Vorurteilen; erstmals erschienen 1758. - Goedeke IV 1, 482, 8. Leemann v. Elck 340. Rümann 1302. - Seine philosophischen und politischen Betrachtungen machten Zimmermann in ganz Europa bekannt. Den Großteil seines Lebens war er einer der bedeutendsten Vertreter der Aufklärung, inspirierte Goethe und wurde von Lessing gelobt: "Ihre Abhandlung oder Rhapsodie vom Nationalstolz muß Jedermann gefallen; selbst die Philosophen müssen selbige, ungeachtet der cavalierischen Art, womit sie philosophieren, mit Vergnügen lesen." Kurz vor dessen Tod wurde er von Friedrich II. von Preussen als Hof- und Leibarzt nach Sanssouci berufen, über dessen letzte Tage und gemeinsame Gespräche er 1788 publizierte. In seinen letzten Jahren avancierte Zimmermann, auch durch die Erfahrungen der Französischen Revolution, zunehmend zum Gegner der Aufklärung, machte die "Sitten- und Gottlosigkeit", wie er sie in Potsdam wahrgenommen zu haben glaubte, mitverantwortlich für die revolutionären Gräuel und geriet in der Folge in harschen Streit mit u.a. Bahrdt und Nicolai. - Kapital und Außengelenke etwas berieben, Ecken leicht bestoßen. Kleinerer Tintenfleck auf dem Vorderdeckel, sonst außen insgesamt erfreulich gut erhalten. Innendeckel leimschattig, winziger Wasserfleck am oberen Rand einiger Blätter, sonst innen tadellos und sauber.