Beschreibung:

432 Seiten und 444 Seiten; 18 cm. 2 Orig.-Halblederbände

Bemerkung:

Gute Exemplare / 2 BÄNDE; Einbände stw. minimal berieben. - In Frakturschrift. // INHALT : Band 1: Das Herz; Das Blut; Wärme und Leben; Luft und Lunge; Die Zelle; Das Chloroform. / Band 2: Das Gehirn; Die Nerven. - Ludwig Friedrich Büchner, Pseudonym: Karl Ludwig, (* 29. März 1824 in Darmstadt; ? 1. Mai 1899 ebenda), eigentlich Friedrich Karl Christian Ludwig Büchner, war Arzt, Naturwissenschaftler und Philosoph. Im Materialismusstreit war Büchner neben Carl Vogt und Jakob Moleschott einer der fruchtbarsten und erfolgreichsten Vertreter des naturwissenschaftlichen Materialismus.1881 gründete Büchner zusammen mit Wilhelm Liebknecht und anderen den Deutschen Freidenkerbund und war Mitinitiator des noch heute bestehenden Freien deutschen Hochstifts in Frankfurt am Main. ? Geistesgeschichtlich bedeutete der büchnersche Materialismus die Ablösung der Philosophie durch einen weltanschaulichen Überbau, der nach dem Vergessen der spekulativen Systeme in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf den sich entfaltenden Naturwissenschaften errichtet wurde. Büchner popularisierte naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse. So propagierte er die Evolutionstheorie von Charles Darwin und eine mechanistische Vererbungslehre. Zugleich versuchte er sich immer wieder an systematischen Darstellungen seiner Theorie einer "natürlichen", d.h. mechanistisch-materialistischen Weltordnung. ? Für Büchner sind "Denken und Sein ebenso unzertrennlich wie Kraft und Stoff oder Geist und Materie"; deshalb sei "nichts klarer, als dass, so hoch differenziert und eigentümlich auch die Charaktere des Lebens sein mögen, dieselben doch nichts mehr und nichts weniger sind, als Bewegungen der unter eigentümliche und hochspezialisierte Bedingungen gebrachten gewöhnlichen Materie". Das "große Welträtsel" zu lösen, ist Büchner zufolge der eigene Materialismus außerstande: "Auch wird dieses Welträtsel von dem menschlichen Verstande niemals gelöst werden, da dieser die ihm von Natur und Erfahrung gesteckten Grenzen von Zeit, Raum und Kausalität, die das Weltall als solches nicht kennt, nicht zu überspringen vermag." Von Büchners späteren Schriften, in denen als Kern seines Materialismus ein vulgärer, moralisch pointierter Idealismus sich erweist, sind denn auch mehrere dem Verhältnis der Naturwissenschaften zu religiösen Fragen gewidmet.