Beschreibung:

[113] S. Mit zahlr. auch farb. Abb. Originalbroschur.

Bemerkung:

Mit Widmung des Autors. - Mit der Ausstellung "Die Saline des Falken" führt Wolfgang Buchner, suchender, forschender, kombinierender Künstler-Philosoph, mit der ihm eigenen Akribie und Begeisterungsfähigkeit in das Mittelalter. Mittelalter, eine Epoche mit undeutlichen Konturen: lange abgewertet als dunkles Zwischenspiel, vom Niedergang der Antike bis zur Neuzeit, deren Aufstieg in der Wiederentdeckung des Altertums im Zeitalter der Entdeckungen statuiert wurde. Unter den Herrschern des Mittelalters wird Kaiser Friedrich II. vielfach als Genie angesehen - manche Zeitgenossen nannten ihn "stupor mundi" /Wunder der Welt. Friedrich II. war Staatsmann und Dichter, Feldherr und Wissenschaftler; eine Persönlichkeit, umgeben von Glanz und Geheimnis, ja exotisch schon allein durch den Umstand, dass er als deutscher König in Süditalien residierte, dort mit der Kultur des Orients in Berührung kam und diese aufnahm. Auch schuf er, selbst "Falke", mit seinem Falkenbuch "De arte venandi cum avibus" ein früheres Beispiel empirischer Forschung. Es war vor allem die Stuttgarter Ausstellung über sein Geschlecht "Die Staufer" [1977], die eine anhaltende Mittelalter-Begeisterung auslöste. Schon im 12. Jahrhundert verkauften die Zisterzienser im Grazer Reinerhof, dem Ort dieser Ausstellung, Salz aus ihrer eigenen Saline in Altaussee im steirischen Salzkammergut. Und Salz spielt in dieser Ausstellung eine wichtige Rolle. Sowohl als alltägliches Speisesalz, als Berg- oder Meersalz, als auch in der kristallinen Gestalt des Würfels, als Bezugspunkt zum Bau des Castel del Monte, jenes beeindruckenden, auf der Gestalt des regelmäßigen Achtecks errichteten Schlosses des Kaisers, unweit der apulischen Küste bei Bari gelegen, wo bis heute noch Salz in Meeressalinen gewonnen wird. Vor allem die achteckige Säule des Einstützenraums der gotischen Halle des Reinerhofs im stadtMUSEUMgraz war Anlass für Wolfgang Buchner, gerade hier diese Ausstellung zu machen. Damit setzt er seine 1994 in der Neuen Galerie Graz begonnenen Salinenprojekte fort ["Die Saline des Felsendoms"], denen Studien und Modelle zu den Salinen von Triest [stadtMUSEUMgraz, "translokal"] und zuletzt ein über die Baugeschichte des Borgo Teresiano über den ehemaligen Salinenfeldern von Triest an der Bauhaus-Universität in Weimar folgten [2001 ]. Salinen sind für Buchner, wie er selbst sagt, "Orte der Kristallisation" sowie "Gleichnisse jener Strömungen, welche die Weltstoffc durch das Bewusstsein des Menschen treiben, wo sie allmählich, ähnlich der Sole in den Salzfeldern der Meeressalinen, einen Bodensatz bilden und als Traum oder Werk in Erscheinung treten." ISBN 9783950164008