Beschreibung:

Mit 4 gefalt. gest. Tafeln von Schüler nach Funk. Rinteln, gedruckt bey C. A. Steuber, In Commission bey Carl Cnobloch, Leipzig, 1812. Kl.-4to. (24,3 x 19,3 cm). VII S., (1 S. Druckfehler), 88 S. Grüner Umschlag d. Zt.

Bemerkung:

Einzige Ausgabe. - Funk beruft sich auf das bereits 1561 erschienene Werk "Nouvelle inventions pour bien bastir et à petits frais" des französischen Baumeisters Philibert de L'Orme, in dem dieser die Verwendung von Holzbohlen vorgeschlagen hatte, die aus mehreren Lagen dünner, kurzer Brettstücke zusammengesetzt werden. Er rühmt sich, dieses Verfahren als erster auf den Brückenbau angewendet zu haben u. hält es gegenüber anderen Verfahren für vorteilhafter, wenn sich die Bogenweite nicht über 120 rheinländ. Fuß (ca. 38 m) erstreckt. Nach diesem Verfahren hatte er 1799 bis 1800 in Minden die sog. "Bunte Brücke" über die Weser erbaut (Weite der sechs Öffnungen je 45 Fuß). Eine weitere Brücke erbaute er kurz danach in Rehme (heute Bad Oeynhausen) über die Werra. Vor allem die "Bunte Brücke" wird ausführlich erläutert u. mit anderen Holzbrücken (u.a. von Wiebeking) verglichen. - Die Kupfer mit Ansichten, Aufrissen u. Detaildarstellungen, darunter eine Brücke mit 120 Fuß Spannweite. - Funk (1768-1820) war seinerzeit Strombaumeister der Weser-Division im Königreich Westphalen. Später avancierte er zum Oberbaurat in Berlin. * Provenienz: Stempel u. Bibl.-Vermerke der Fürstl. Bibliothek Fürstenberg, Donaueschingen. * Engelmann S. 107. - Malberg S. 131. - Bonacker 78. - Poggendorff I, Sp. 818 (nicht dieses Werk). - Umschlag etwas fleckig u. verblasst, Rücken etwas eingerissen. Nicht beschnittenes, nur gering stockfleckiges Exemplar.