Beschreibung:

circa 21 x 13,5 cm., Doppelblatt, 2 1/2 Seiten beschrieben. gefaltet Längerer Brief ein Jahr nach dem Tod des Germanisten Rudolf von Raumer (1815-1876), verfasst von seiner Witwe Maria (geborene Schröder, Tochter des Fürther Fabrikanten Eduard Schröder). Sie gibt einem Wissenschaftler Informationen über Autographen aus der Sammlung ihres verstorbenen Gatten. - "Hochverehrter Herr! Hiemit übersende ich Ihnen die bewußten Briefe in Abschrift. Ich habe sie selber sorgfältig abgeschrieben, genau mit allen Eigenthümlichkeiten sowohl als auch Fehlern in der Orthographie u. Interpunction. Einzelne Worte in den Briefen, die ich nicht entziffern konnte, besonders in dem Brief von Humboldt, war Hr. Prof. von Hofmann so freundlich mir zu enträthseln. Aber ein Maal brachte auch er nicht heraus, es ist das Wort in Ramlers Brief, das ich genau nach dem Original durchgepauscht habe u. am Rand mit einem Fragezeichen versehe. Ihnen ist vielleicht das Stück bekannt, das es bezeichnen soll, u. ist Ihnen dann ein leichtes das Wort zu lesen, das in seiner ersten Hälfte ja ganz deutlich ist. Den Brief von Schiller habe ich nicht abgeschrieben da er derselbe ist, den Sie von meines Mannes Hand besitzen, wie ich aus dem Vergleich Ihrer Angabe des Datums mit der des Briefes ersehn habe. Beim durchlesen der Briefe ist mir die Befürchtung gekommen, ob Sie dieselben nicht schon früher einmal in Händen hatten, da sie alle aus der Zeit sind, die Sie schon in dem bereits erschienenen Bande behandelt haben. Doch habe ich keinen derselben in dem Buch abgedruckt gefunden, u. ich fürchte, daß Sie dieselben nicht mehr brauchen können. Doch ist mir deshalb die Mühe des Abschreibens nicht leid, es war mir interessant, die Briefe dadurch kennen zu lernen. Sollte mir in Zukunft noch etwas darauf bezügliches unter die Hände kommen, so werde ich es Ihnen gewiß mittheilen. Doch fürchte ich, daß nichts derartiges vorhanden ist. Das Päckchen Briefe war so sorgfältig gesammelt, u. das Verzeichniß davon von meines Schwiegervaters schöner Hand darauf gesetzt u. in dem Sekretär verwahrt, worin nur werthvolle Schriftstücke eingeschlossen sind, daß ich nicht glaube, daß unter den gewöhnlichen Briefpaqueten von anderer Hand sich noch etwas wichtiges findet. Ich habe die einzelnen Blätter, worauf ich die Briefe geschrieben, nicht abgeschnitten, um nichts daran zu verlieren; doch habe ich es so eingerichtet, daß Sie nach Bedarf jeden Brief für sich abschneiden können. Doch ich habe schon zu lange Ihre kostbare Zeit in Anspruch genommen. Entschuldigen Sie meine Ausführlichkeit".

Bemerkung:

- Gut erhalten, geringfügig gebräunt, sauber. - Schönes Zeugnis einer frühen Autographensammlung.