Beschreibung:

IX, 272, (1) Seiten. Breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar. Originalbroschur. (Einband am Rücken überklebt. Vorderes Umschlagblatt am obereren Rand mit kleinem Einriss. Papier meist randfleckig. Bibl.-Stempel). 24x17 cm

Bemerkung:

* Der St. Gallerkrieg fand 1489/90 zwischen den vier eidgenössischen Schirmorten der Fürstabtei St. Gallen, Zürich, Luzern, Glarus und Schwyz einerseits und der Reichsstadt St. Gallen und dem Land Appenzell andererseits statt. Anlass für den Krieg war der «Rorschacher Klosterbruch». Abt Ulrich Rösch wollte sich wegen der wachsenden Spannungen mit der Stadt St. Gallen aus deren Umklammerung lösen, denn das Kloster lag ja immer noch innerhalb der Mauern der nun unabhängigen Stadt, weshalb das Kloster gerade in seinem eigenen Zentrum die Landesherrschaft nicht (mehr) besass. Zuerst wollte er für die Abtei ein eigenes Stadttor durch die Mauer brechen lassen. Die Stadt lehnte dieses Ansinnen jedoch ab. Mit der Zustimmung des Konvents, des Papstes und des Kaisers plante er deshalb das Kloster nach Mariaberg bei Rorschach zu verlegen. Am 21. März 1487 wurde der Grundstein für den Neubau gelegt, der wie eine Festung über Türme, Mauer, Wall und Graben verfügen sollte. Die St. Galler Bürger sahen dadurch die kleine Ortschaft am Bodensee als künftige gefährliche Rivalin aufsteigen und befürchteten gar den völligen Ruin ihrer Stadt. Die Appenzeller waren ebenfalls misstrauisch, da sie aus einer Verlegung der Abtei auch handelstechnische und politische Nachteile befürchteten. Ulrich Varnbüler, der Bürgermeister von St. Gallen, verlangte deshalb im Frühjahr 1489 zusammen mit den Appenzellern ultimativ die Einstellung der Bauten in Rorschach. Der Abt weigerte sich jedoch. An der Urnäscher Chilbi 1489 beschlossen Bürger aus St. Gallen und Appenzeller einen kriegerischen Auszug gegen den Neubau. Am 28. Juli 1489 überfiel eine Truppe aus 350 St. Galler Bürgern, 1200 Appenzellern und 600 Rheintalern die Baustelle bei Rorschach und zerstörten die noch unvollendeten Gebäude. Sogar das Vieh in den Ställen wurde geschlachtet. Die Abtei erlitt nach eigenen Angaben einen Schaden von 16'000 Gulden. Das Land Appenzell beteiligte sich jedoch nicht «offiziell» am Kriegszug. Anders als von Diebold Schilling in seiner Chronik dargestellt, führten die Appenzeller keine Banner mit sich, sondern nur ein rotes Fähnlein, um den Zug klar als Freischarenzug ohne Unterstützung der Regierung zu kennzeichnen. (Quelle Wikipedia)