Beschreibung:

2 Bände. 8°. XVI, 348 u. IV, 431 (+1) SS. OLn. (bordeauxrot) mit vergold. Rückentitel u. OU (diese v.a. im Rücken etwas gebräunt/verfärbt u. leicht fleckig). Schnitt u. äusserste Seitenränder min. gegilbt. Leichte Alters- u. Lagerungs-, wenig eigentliche Gebrauchsspuren. Gesamthaft recht gutes Exemplar, nur die OU etwas beeinträchtigt.

Bemerkung:

'Durch eine Einführung von Dr. H. [Hans] Bleckwenn erweiterter, sonst unveränderter photomechanischer Nachdruck' der Ausgabe Leipzig, Goedsche 1852-1853. - Nicht bei Jordan. - "Die günstige Aufnahme, welche unser 'Kriegswesen der Kaiserlichen und Schweden' während des grossen deutschen [i.e. des Dreissigjährigen] Krieges überall und besonders in Preussen gefunden, hat uns ermuthigt, die folgende grosse Epoche, nämlich: 'Die Kriegskunst der Preussen unter König Friedrich II. dem Grossen' zu beschreiben. Diese Kriegskunst mit ihren welthistorischen Erfolgen setzte damals ganz Europa in Erstaunen, und machte glauben, dass, wenn sie in ihren mechanischen Theilen nachgeahmt würde, auch der Sieg unzweifelhaft werden würde; dabei vergass man jedoch, dass neben der Form noch eine höhere Potenz, nämlich eine intensive, die moralische, Kraft ein Haupterforderniß war, welche zu den grössten Thaten berechtigt. Eine solche Kraft mit ihren verschiedenen Nüancierungen wohnte im preussischen Heere, gestützt auf eine eiserne, aber gerechte Disciplin, die Basis aller kriegerischen Unternehmungen. [..] Die unsterblichen Verdienste, welche sich [..] Preussens Heldenkönig um die Kriegskunst erworben, werden nun in den folgenden Blättern dem Leser systematisch geordnet, mit sachgemässer Ausführlichkeit dargestellt, wobei wir alle Kräfte aufboten, um den Gegenstand würdig darzustellen [..]. Diese Kriegskunst nun beruht auf reglementären Verordnungen und sonstigen königl. Erlassen. Da, wo diese zur Complettirung nicht ausreichten, griffen wir zu den verschiedenartigsten Quellen, um das Ganze gehörig abzurunden [..]. Schliesslich wollen wir in gedrängter Kürze die vornehmsten Fortschritte und Erscheinungen, welche in dieser Periode (1740-1786) in der Kriegskunst durch König Friedrich den Grossen hervorgerufen wurden, anführen." (etc., Bd. 1, p. III ff.). -- Gliederung des Inhalts : I. Aufbringung und Ergänzung des Heeres, Infanterie; Reiterei, Artillerie, Höhere Befehlshaber [Namen, militär. Karriere], Zusammensetzung bzw. Märsche grosser Corps u. Armeen / II. Gefechte u. Schlachten, Flussübergänge, Lager u. Feldbefestigung, Beständige Befestigung und Angriff u. Verteidigung von Festungen, Krieg und Kriegführung, Haushalt des Heeres, Kriegszucht. - "Aus unzähligen Gedanken, Bezügen und Belegen hat Heilmann, für seine Zeit wohl erstmals wieder, das vollständige Bild einer Armee geformt, deren Bedeutung als Instrument des Friedens wie des Krieges nach ihrer Vernichtung 1806 allzu sehr in den Hintergrund getreten war. Die Zeit des Verfassers hatte Grund genug, sich ihrer zu erinnern : die unsere vielleicht auch." (H. Bleckwenn, in Bd. 1, p. XVII). -- Johann Ritter von Heilmann (München 1825-1888 ibid.), Generallieutenant u. "äusserst fruchtbarer Militärschriftsteller, dessen Arbeiten auf dem Gebiete der deutschen und namentlich bairischen Kriegsgeschichte zum Theil dauernden Werth besitzen. Insbesondere ist ihm als Verdienst anzurechnen, dass er zu einer Zeit, als in dem deutschen Officiercorps die Schriftstellerei noch wenig gepflegt wurde, eine vielseitig anregende litterarische Thätigkeit entfaltete. [..] Es ist in der That ein Beweis der hervorragenden geistigen Elasticität Heilmann's, dass er seiner schriftstellerischen Thätigkeit unbeschadet einer erfolgreichen praktischen Dienstleistung nachgehen konnte. Er nahm am Kriege 1866 als Generalstabsofficier der 3. Infanteriedivision theil und wurde im Gefecht bei Kissingen verwundet; im Kriege 1870-71 war er Generalstabsofficier beim Generalcommando des II. bairischen Armeecorps. Nachdem er sich in Metz als Regimentscommandeur die besondere Zufriedenheit seiner Vorgesetzten erworben, beschloss er seine active Dienstleistung als Brigadecommandeur der Infanterie." (K. v. Landmann, in: ADB 50, 1905).