Preis:
100.00 EUR zzgl. 4.50 EUR Versand
Preis inkl. Versand:
104.50 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Heinrich Heine Antiquariat Lustenberger & Schäfer oHG
Stephan Lustenberger und Christoph Schäfer
Citadellstr. 9
40213 Düsseldorf
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Standard Paket / Paket
Lieferzeit:
1 - 4 Werktage
Beschreibung:
1 (weißes) Blatt, 4 Blätter (incl. gestochenem Titel), 589 Seiten, 1 Blatt (Index), 1(weißes) Blatt. Mit zwei durchgezogenen Pergamentstreifen gehefteter Pergamentband der Zeit. (12,2 x 6,8 cm, bzw. 11,8 x 6,4 cm; Buchblock: 3,1 cm) 12°.
Bemerkung:
Vergl. Bérard S. 71 [dort wird die erste Ausgabe von 1636 beschrieben und die Nachauflagen von 1643 und 1663, unsere hier vorliegende wird nicht erwähnt, auch nicht unter den 1650 erschienenen Titeln, wo nur die Ausgabe "Adagiorum D. Erasmi Roterodami Epitome", ebenfalls in 12° beschrieben wird.]. Pieters 137 auf S. 263 ("Les Elsev. d'Amst. ont reimprimé ces Colloques dans le même petit format; 1. en 1668, ex officinâ Elsev. et 2. en 1677, Typis Dan. Elsev. sumpt. societatis. ... Je décrirai plus loin, à l'année 1655 trois autres éditions Elseviriennes d'Amst. de cet ouvrage dans le format pet. in-12. [dort, auf S. 273 unter No. 202 heißt es dann:] Les autres éditions des Elsev. d'Amst. pet. in-12, dont celle-ci [die Ausgabe von 1655 ! CS] est la plus estimée, sont de 1662 et 1679. ..."). Willems 1110 ("Il y a deux éditions différentes sous cette date [die beide von Bleau stammen ! CS]. On reconnaîtra la plus jolie des deux à la p. 269 cotée par erreur 169; dans la seconde la p. 285 est chiffrée 183. Les Elzevier d'Amsterdam ont donné trois autres éditions de ces Colloques, même format et même pagination, en 1662, 1668 et 1677. Comme le titre l'indique, elles ont été exécutées aux frais d'une association de libraires, et nous doutons qu'elles sortent des presses elzeviriennes. ..."). Minzloff S. 96. Winterthur 433. Vergl. Brunet V, col. 1724. Goldsmid II, 39 f ("There are two editions of the same date, 24mo. The best is that in which p. 269 is wrongly numbered 169. Collation: viii and 589 pp.; - 2 pp. of index."). Rahir 3316 ("Nous avons constaté, no 1125, l'existence sous la date de 1650, de quatre éditions des Colloques avec titres au nom des Elz.; deux seulement sortent des presses elzéviriennes. ... ... Nous n'avons pu déterminer exactement l'imprimeur de cette édition, ni de celle qui suit; quelques fleurons se retrouvent pourtant dans des volumes imprimés par P. et J. Blaeu d'Amst. et aussi dans des vol. avec la rubrique de Cologne, rubrique qui a été parfois employée par les Blaeu. ..."). Berghman: Études 1110. Berghman: Supplément. Nouvelles Études 318 ("Il existe sous cette date cinq [!!! CS] éditions différentes, avec la même adresse et la même pagination. ..."). Berghman 1353 ("Celle des trois éditions sous cette date imprimées par Blaeu, laquelle se reconnaît à la p. 269 chiffrée par erreur 169."). Copinger 1631 ("p. 269 nod. 169"). Vergl. Broman 318 + 319 [beide andere Auflagen]. Vergl. Roggebibliotekets S. 14 [andere Auflage]. Montaran 621. Costabili 1893 [unklar welche der vielen Auflage aus diesem Jahr !]. Leuchtenberg 1126 ["Willems 110", also wohl ebenfalls ein Nachdruck ! CS]. Vergl. Lengertz 262 [=Berghman 1352, also ein echter Elzevir-Druck ! CS] und 263 [=Berghman 1354, also einer der drei Blaeu-Varianten ! CS]. Vergl. Thulins 325, 39 [=Berghman 1354]. Vergl. Phiebig 171 [unklar welche Variante sich im angebotenen Konvolut befand, Willems 1110 wird dort zietiert]. EHC 24.1651.Col.00. Weddigen 057.
- Ein "echter" Elzevir-Druck von Blaeu ?! -
Der Einband mit größeren Alters- und Gebrauchsspuren, der Rücken entweder recht geschickt erneuert, dünnes neueres Pergament wurde unter das alte Pergament der Deckel geschoben. Diese "Restaurierung" ist leider in zweierlei Hinsicht gescheitert, zum Einen fällt auf, daß das Material des Rückens ein anderes ist, daß es sauberer und dünner ist, als der Rest, außerdem trägt es auf den Deckeln etwas auf, zum Anderen produziert das sachgemäße Öffnen des Bandes eine mittig verlaufende Knickspur, da das erneuerte Material nicht stark und flexibel genug ist, die Bewegung adäquat nachzuvollziehen. Es könnte sich allerdings auch um eine der Materialarmut geschuldete mangelhafte alte Originalarbeit handeln, bei der für den Rücken ein minderwertigeres Reststück verwendet wurde. Wie auch immer, ein interessanter Einband, der näher untersucht werden sollte. Insgesamt stärker angeschmutzt, bestoßen, die Ecken und Kapitale teilweise mit Materialverlust, auf dem Vorderderdeckel von der oberen Ecke ausgehend, auch eine Fehlstelle im Deckelbezug. Durch die Beschädigung der Einbandecken wurden auch die Seitenecken in Mitleidenschaft gezogen, teilweise sind sie stärker verknickt. Einzelne Passagen, manchmal seitenlang von alter Hand mit Tinte extensiv durchgearbeitet, unterstrichen und angekreuzt.
Durch die zitierten Berghman-Bände läßt sich eine interessante und spannende, von Willems Zweifeln an der Urheberschaft der Elzevire inspirierte Diskussion mit sich selbst verfolgen, an der sich auch Rahir (S. 395, "III. - FAUX ELZEVIERS." No. 3316) beteiligte, die in der begründeten Vermutung mündete, nachdem als in Frage kommender Drucker Mezeray für Abraham Wolfgang verworfen worden war, daß Blaeu der Drucker sei, dies nur auf Grund des Indizienbeweises über die Zuschreibung der verwendeten Vignetten.
Eine Vignette auf Blatt 4 verso, nicht bei Rahir und nicht bei Berghman abgebildet, ebensowenig drei weitere auf Seite 558, Seite 561 bzw. auf dem letzten Blatt des Index verso, von Rahir a.a.O. als "écu surmonté d'une couronne de comte" beschrieben. Der gestochene Titel ist der Originale, entweder waren noch genügend Blätter davon vorhanden, oder wahrscheinlicher aber von der vorhandenen Platte erneut abgezogen, Seite 269 irrtümlich als 169 bezeichnet, eigentlich das Kennzeichen des "echten" Erstdruckes, der "echte" Zweitdruck weist übrigens, nach Willems a.a.O. , als Kennzeichen statt der korrekten Seitenzahl 285, die falsche Paginierung "185" auf. Auch die verwendeten Schmuckinitialen stammen nicht von den Elzeviren. Die "echten" Elzevire lassen sich an den fleurons 108, 96, 90 und 85, jeweils nach Rahir, erkennen. Insgesamt lassen sich also fünf verschiedene Varianten unter diesem Datum und mit diesem Titel differenzieren, zwei "echte", Rahir 1125 und 1126, sowie drei "Partnerausgaben", die mit Billigung und/ oder Beteiligung der Elzevire im Auftrag mehrerer Buchhändler wohl bei Blaeu gedruckt wurden und unter Rahir 3316 (zwei Varianten) und 3318 beschrieben und von Berghman im "Catalogue Raisonné" unter den Nummern 1352 ff bestätigt werden.
* Bitte fordern Sie bei Interesse unsere umfangreichen Anmerkungen an. *