Beschreibung:

45 S.; 22 cm. Originalleinen.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Einband etwas gebräunt. - Erste Buchausgabe. // Wiedler - CH dat 482 (Ernst Heller) -- ? Wenn wir nun sehen, wie die Frau schon seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts anfängt, männliche Berufe zu erlernen, sich in der Politik zu betätigen, Vereine zu gründen und zu leiten usw., so beobachten wir die Tatsache, daß die Frau im Begriffe ist, mit dem nur weiblichen Sexualschema einer anscheinenden Unbewußtheit und Passivität zu brechen und der männlichen Psychologie eine Konzession einzuräumen, nämlich sich als sichtbares Glied der Sozietät zu begründen und sich nicht nur hinter der Maske von Frau So und So zu verstecken, um in direkt, durch den Mann sich alle Wünsche erfüllen zu lassen oder es ihn fühlen zu lassen, wenn die Dinge nicht so gehen, wie sie es wünscht. Dieser Schritt vorwärts zur sozialen Selbständigkeit ist zwar eine durch ökonomische und andere Ursachen erzwungene Tatsache, aber doch nur ein Symptom und nicht die Sache selber, um die es eigentlich geht. Gewiß ist der Mut und die Aufopferungsfähigkeit solcher Frauen bewundernswert, und man müßte blind sein, wenn man all das Gute, das aus diesen Bestrebungen hervorgegangen ist, nicht sähe. Aber Niemand kommt um die Tatsache herum, daß die Frauen einen männlichen Beruf ergreifen, in männlicher Weise studieren und arbeiten und damit etwas tun, was ihrer weiblichen Natur zum mindesten nicht ganz liegt, wenn nicht geradezu schädlich ist. Sie tun ja etwas, was ein Mann kaum imstande wäre zu tun, wenn er nicht gerade ein Chinese ist: könnte er sich als Kinderfrau verdingen oder Kleinkinderschullehrerin werden ? Wenn ich von Schädlichkeit spreche, so meine ich damit nicht geradezu physiologische, sondern vor allem psychische Schädigung. Es ist ein Kennzeichen der Frau, daß sie alles aus Liebe zu einem Menschen tun kann. Diejenigen Frauen aber, die aus Liebe zu einer Sache Bedeutendes leisten, sind die größten Ausnahmen, weil das ihrer Natur nicht entspricht. Die Liebe zur Sache ist eine männliche Prärogative. Da aber der Mensch Männliches und Weibliches in seiner Natur vereinigt, so kann ein Mann Weibliches und eine Frau Männliches leben. Jedoch steht dem Manne das Weibliche im Hintergrund sowie der Frau das Männliche. ... (S. 15/16)