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Beschreibung:
2 (weiße) Blätter, 2 Blätter (Widmung, zwischen den gestochenen Titel und Seite 3 gebunden); 263 Seiten (incl. 1 gestochener Titel und 6 ganzseitige gestochene Tafeln), 1 (weißes) Blatt. Signierter, ehemals dekorativer Kalblederband von "J. Bohn", London. (13,2 x 8,2 cm, bzw. 12,3 x 6,9 cm; Buchblock: 1,3 cm) 12°.
Bemerkung:
Pieters 99 auf S. 176 ("pet. in-12 de 263 pp., y compris le frontispice gravé, mais non compris une dédicace de 4 pp., plus 6 gravures."). Willems 849 ("263 pp., y compr. le titre gravé. - Six gravures médiocres, d'après P. Philippe, sont comprises dans la pagination, pp. 9, 16, 59, 99, 151 et 205. Quelques exemplaires contiennent à la suite du titre une épître dédicatoire, en 2 ff., de Jean Elzevier 'al signore Henrico Brouwer, schiavino et senatore della città di Leida.' Cette épître n'est pas réclamée par la signature de la lettre A, et doit avoir été ajoutée après coup."). Minzloff S. 108. Winterthur 509. Vergl. Brunet V, col. 1726. Goldsmid II, 65. Rahir 844 ("Ex. contenant les 2 ff. de dédicace à H. Brouwer."). Berghman 949 ("Orné de 6 gravures de Ph.[sic! CS] Philippe. Exemplaire contenant les 2 ff. de dédicace qui manquent généralement."). Socoloff I A 291. Copinger 2019 ("2 ll. dedic. added."). Broman 235 ("Six gravures médiocres, d'après P. Philippe, sont compris dans la pagination, pp. 9, 16, 59, 99, 151 et 205."). Schiff 1600 (mit Einbandabb.). Lengertz 325. Thulins 148, 200 ("As usual without the dedication leaves which were extra added to a few copies."). Kraus 89 ("With the added 2 pp. dedicatory letter."). Vergl. Phiebig 382 [Bestandteil eines Konvolutes, unklar, welche Variante enthalten ist]. EHC 12.1659.Gua.00. Weddigen 070.
David 1659-1 [vergl. unsere Anmerkung] .
- Mit dem gestochenen illustrierten Titel, sowie weiteren sechs galanten Kupferstichen und den seltenen Widmungsblättern -
Der Lederband über drei Bünden ist stärker berieben und bestoßen, die Ecken stärker, das Vordergelenk aufgeplatzt, marmorierte Innendeckelbezüge und fliegenden Vorsätze, sowie Buchbindermarke auf dem vorderen fliegenden Vorsatz. Steh- und Innenkantenvergoldung, sowie allseitiger Goldschnitt. Goldgeprägter Titel und Ort, sowie Jahr auf dem Rücken. Die ersten und letzten weißen Blätter mit Leimschatten, innen stellenweise gebräunt. Seite 49 irrtümlich falsch mit "45" paginiert, u. W. bisher noch von keinem der zahlreichen Bibliographen beschrieben.
Gestochener Titel und sechs ganzseitige gestochene Tafeln, teilweise in den Platten von "P.[ieter/ Pierre] Philippe" signiert. Wir sind im Gegensatz zu Willems und den von ihm abschreibenden Bibliographen bis hin zu Nils Palmborg (Sammlung Broman) der Meinung, daß diese Stiche ganz hervorragende Arbeiten des niederländischen Stechers sind, sie sind keinesfalls mittelmäßig, sondern geben die barocke Stimmung dieser Tragikomödie, eines der literarischen Hauptwerke des Manierismus, das viele der künftigen Schäferromane inspirierte, eindrucksvoll wieder. Gemeinsam mit Torquato Tasso, nach dessen "Aminta" er seinen "treuen Hirten" bildete, schuf Guarini am gegen Ende der italienischen Renaissance ein neues literarisches Genre, das pastorale Drama und inspirierte so nicht nur den Schäferroman, sondern auch die Musikszene der späten Renaissance und des frühen Barock, da viele seiner Texte von Komponisten zu Madrigalen verarbeitet wurden.
Auf den beiden, nur wenigen Exemplaren nachträglich beigebundenen Widmungslättern ausführlich und blumig "Al molto Illustre - Magnifico Signore, IL SIGNORE HENRICO BROUWER, Dottore delle Leggi, Schiauino & Senatore della città di Leida." am 20. März 1659 durch Jean Elzevier selbst im Druck gewidmet. Der Widmungsnehmer der Leidener Jurist und Senator Hendri[c]k Brouwer lebte von 1625 bis 1683 und ist nicht mit dem gleichnamigen, nahezu zeitgleich lebenden Entdecker, Admiral und Funktionär der VOC (Vereenigde Oost-Indische Compagnie) zu verwechseln, der von 1581 bis 1643 lebte.
Neben dem genannten gestochenen Titel und den sechs Kupferstichen noch mit einigen Schmuckinitialen, sowie fleurons und Vignetten geschmückt: auf dem ersten Widmungsblatt, Blatt 2 dieses Exemplars eine "Sirene" vom Typ Rahir 23, auf Seite 2 eine weitere (Rahir 22), dann auf Seite 10 Rahir 24, auf Seite 17 wieder Rahir 23. Auf der letzten Seite des zweiten Widmungsblattes, Blatt 3 verso, eine Vignette (Rahir 56), auf Seite 98 und Seite 204 jeweils Rahir 57.
Provenienz:
Despinay, Le Mesurier, Bandinel, Handel, Weddigen
Auf dem gestochenen Titelblatt verso der handschriftliche Eintrag "JDespinay" ev. Jean oder Jacque d'Espinay ? "JDelpinay" ? Auf dem ersten weißen Blatt "H. A. Bandinel The last gift of the Rev. T.[homas] Le Mesurier". Auf dem vorderen fliegenden Vorsatz verso der ebenfalls handschriftliche Bleistifteintrag eines, wahrscheinlich britischen Kollegen "collated 6 plates F." und verschlüsselte Einkaufs- und Preiskürzel. Auf dem vorderen fliegenden Vorsatz recto, oben, die Klebemarke des deutschstämmigen Londoner Buchbinders Bohn. Verso noch die handschriftlichen bibliographischen Anmerkungen Weddigens.
* Bitte fordern Sie bei Interesse unsere umfangreichen Anmerkungen an. *