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Zweite erweiterte Ausgabe Der aus Eisenach stammende Arzt und Theologe sowie fruchtbarer Schriftsteller Christian Franz Paullini (1643-1712) hatte in zahlreichen Städten studiert, darunter in Danzig, Königsberg, Rostock, Lübeck, Kiel und Kopenhagen sowie in Wittenberg und Leiden, wo er erst zum Magister und dann zum Doktor arrivierte. Auch Cambridge und Oxford besuchte er, ebenso unternahm er Reisen nach Skandinavien, nach Schweden, Norwegen und sogar nach Island, bis er wieder nach Eisenach zurückkehrte, wo er ab 1689 ?Herzoglicher Stadtphysicus? wurde und u. a. das vorliegende Werk verfasste. Nicht zu Unrecht gilt er als Universalgelehrter und als einer der letzten Polyhistoren: ?Mit anerkennungswerther Lernbegierde ausgestattet, erwarb er sich neben dem Studium der Arzneikunde die verschiedenartigsten Kenntnisse und verstand er es, mit erprobter Gewandtheit die mannigfaltigsten und ergiebigsten Verbindungen anzuknüpfen. Betriebsam wie er war, erlangte er an der Universität in Wittenberg die Magisterwürde und ließ er sich durch Sigismund von Birken in den Blumenorden an der Pegnitz aufnehmen; später ist er Mitglied der fruchtbringenden Gesellschaft und der Leopoldina und bald auch der Recuperatoren in Florenz geworden. Denn auch Italien hat er aufgesucht; der Großherzog von Toscana ließ ihm eine Professur der Arzneikunde in Pisa anbieten: Paullini lehnte sie zwar ab, machte aber gleich darauf eine Reise über die Alpen, um dem gelehrten Jesuiten Athanasius Kircher ? dessen Beifall er ? gewonnen und der ihn zu jener Professur empfohlen hatte, in Rom einen Besuch abzustatten. Von da kehrte er nach Deutschland, und zwar nach Hamburg zurück ? Seine bezüglichen Schriften gehören theils der Arzneikunde und den Naturwissenschaften, theils der Historie an. Die ersteren sind überwiegend populärer Natur. Von ausgebreiteter Belesenheit zeugend, bekunden sie sämmtlich den Geschmack der Zeit, der bekanntlich nicht immer der feinste und oft sogar recht unsauber war. Schon die Titel mancher seiner Werke sind bezeichnend: ?Bauernphysik?, ?Heilsame Dreckapotheke?, ?Anmuthige Langeweile?, ?Zeitkürzende Lust?, und was dergleichen geistvolle Einfälle mehr sind? (ADB XXVI, 279-281).Der große Holzschnitt zeigt eine "Figura der 16. Winde, der Gelehrten, und Acker-Leuten". Minimal gebräunt, kaum fleckig, sehr schönes Exemplar. Selten.VD18 10944001. Vgl. Faber du Faur 786 (Ausgabe 1706). Nicht bei Poggendorff.