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Ca. 50 S.; illustriert; 22 cm. Fadengehefteter Originalpappband.
Bemerkung:
Gutes Exemplar. - Vortitelblatt mit WIDMUNG und SIGNIERT von Jakob Mattner. - Mit Texten von Jakob Mattner. - Jakob Mattner (* 1. Februar 1946 in Lübeck) ist ein deutscher Maler und Bildhauer. ? (er) studierte von 1967 bis 1972 an der Hochschule der Künste Berlin. 1973 erhielt er ein Stipendium des DAAD für einen einjährigen Studienaufenthalt in Rom. Daran schloss sich 1974 ein einjähriges Stipendium des Bundesministers des Innern für einen Studienaufenthalt in Paris an. ? Das künstlerische Interesse Mattners gilt der Metamorphose des Lichts zwischen Finsternis und Helligkeit, dem Zwielicht, wie denn auch eine seiner Werkserien bezeichnet ist. Seine Arbeit wurden in zahlreichen Einzelausstellungen u. a. in der Kestner-Gesellschaft in Hannover (1988), der Berliner Akademie der Künste (2001), sowie in namhaften Galerien in New York, Paris, Moskau, Genf, Barcelona und London gewürdigt. Seit dem Jahr 2001 gestaltet er die Bühne des Internationalen Literaturfestivals Berlin. Anlässlich des Einsteinjahrs 2005 arbeitete Mattner zwei Jahre lang mit den Astrophysikern des Sonnenobservatoriums Einsteinturm in Potsdam am gemeinsamen Thema der Sonne, der Quelle des Lichtes und des Sehens. // Text von Karlheinz Schmid: Symphonie für das Licht : "Diese Kunst entfaltet sich im Spannungsfeld zwischen Kalkül und Poesie, zwischen Ratio und Magie. Die Ellipse aus Spiegelglas, eine Mangelform, ist aufgebahrt wie das Becken eines Schlagzeugers und mutiert zum Kreis, zur Vollform. Eine verblüffende Transformation, die sich freilich rasch erklären läßt: Sie wird vom Licht erzeugt, das der Künstler per Punktstrahler durch den dunklen Raum lenkt. Jakob Mattner richtet es auf das reflektierende Oval, das dank seines behutsam ausgeloteten Standorts als rundes Element die benachbarte Wandfläche aktiviert. Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. "Wo viel Licht ist", wußte schon Goethe, "ist starker Schatten." Es entstehen denn Bilder von seltenem Kontrast, Arbeiten von großer Dramatik. Das überrascht, weil die Mittel überaus bescheiden sind und der Immaterialismus seine Triumphe feiert. Das Wagnis lohnt sich. Mattners virtuoser Umgang mit der Transparenz, eben der Zauberei ohne doppelten Boden, führt zu einem diffizilen Spiel, das ganz der Wahrheit gewidmet ist. Wer Wahrheit bevorzugt, schätzt die Erkenntnis. Was Wunder, daß dieses Werk irgendwo zwischen Himmel und Erde vor Anker geht- am liebsten dort, wo weder Bauern noch Cherubinen einen Hafen suchen, wo Innovation in einer Schutzzone wachsen darf, bevor sie sich im öffentlichen Raum behaupten muß. Jakob Mattners Symphonie für das Licht, sein Plädoyer einer bewußteren Wahrnehmung und sein starker Hang zur Autonomie dokumentieren eine Freiheit des Sehens, fernab effektvoller, gegenständlicher Motive. Mag sich mitunter auch eine Mondsichel oder ein Herzblatt ins konstruktive Formenrepertoire mischen, derart temporäre Erscheinungen lenken niemals vom Prinzip ab. Das läßt sich im wesentlichen auf das Material und seine spezifischen Möglichkeiten reduzieren. Zwei Glasscheiben auf einer durchsichtigen, angestrahlten Plattform können sich als Projektion der Gegensätze oder als Zeichen der Allianz entpuppen. Augenblicke des Glücks oder der Trauer bürgen für den existenziellen Charakter dieser steten Recherche nach dem Begriff. Derartige Nachforschungen werden nicht nur dreidimensional mit Licht, Glas und Spiegel gemacht. Jakob Mattner testet die Begriffe-wie für den Notfall, den Stromausfall - sicherheitshalber auch auf dem Papier. Dabei fixiert er, was einer minimalen Vibration unterliegt oder sich bisweilen durch Unscharfe auszeichnet. Die mal sanften, mal holprigen Übergänge des Lichts und die kleinen Unregelmäßigkeiten im Schatten, allesamt Quittungen einer beharrlichen Wahrheitssuche, entwickeln ein neue Sprache, um auf vergleichbarem Niveau mitzuschwingen oder querzuschießen. Die Transformation der Transformation. Oder: Saltomortale, allemal eine Volta. ..." / In der Mitte ist die Nacht; Cambio; Balance; Antlitz; Segment; Flüchtig / u.a.m.