Beschreibung:

[50] Bl., 54 S. : zahlr. Illustr. (farb.), 1 Kt. ; 22 x 30 cm. Goldgepr. Originalleinen.

Bemerkung:

Gutes Exemplar.; Einband minimal berieben. - INHALT : META PATAS Das Sammlungsstück -- IRENE MARKOWITZ Das Kunstwerk -- ELSE RÜMMLER -- Die Bilder Historische und topographische Notizen -- Literaturverzeichnis -- BAUPLAN DER STADT DÜSSELDORF -- VERZEICHNIS DER AQUARELLE. // Das in vorliegender Faksimile-Wiedergabe veröffentlichte Album ist seit 1968 Eigentum des Stadtgeschichtlichen Museums und nimmt in dessen reicher Sammlung von Bildzeugnissen des 19. Jahrhunderts wegen seiner künstlerischen und dokumentarischen Bedeutung einen hervorragenden Platz ein. Qualität, Originalität und vielfältige historische Aussage dieses Sammlungsstückes, die ein über das lokale hinausgehendes allgemeines Interesse erwarten lassen, bestimmten den Beschluß seiner Publikation zum hundertjährigen Bestehen des Museums. Das Buch folgt den Maßen des Originals und vermittelt weitgehend auch dessen Aussehen. Das Original besteht aus 50 hellbraunen Kartonblättern, die in einen festen Deckel eingebunden sind. Der Einband aus dunkelblauem, feingenarbtem Leder zeigt allseitig, auch auf dem Rücken, goldgeprägte Ornamentrahmen und -leisten, in der Mitte der Vorderseite, ebenfalls goldgeprägt, unter einer Krone die Buchstaben G.v. d.S. Die Innenseiten des Einbandes und die Deckblätter sind mit weißem Moiree-Papier bekleidet. Das erste der Kartonblätter trägt in Goldbuchstaben den Titel "Erinnerungen von Düsseldorf und der Umgegend"; auf den folgenden mit Goldziffern fortlaufend numerierten 49 Blättern ist jeweils ein rechteckiges Bild aufgeklebt, das von rechteckig zusammengesetzten, schmalen, ebenfalls aufgeklebten Goldpapierstreifen eingerahmt ist. Unter jedem Bild steht die mit Tinte auf den Karton handgeschriebene Ortsbezeichnung. Wie die Montierung und Beschriftung sind auch Material und Technik der Bilder gleichartig. Sie sind mit Aquarell- und Temperafarben auf dünnen weißen Karton gemalt; die Malerei füllt die ganzen Bildflächen aus. Als Albumblätter sind sie kleinformatig, d.h. sie gehen nicht über ein bestimmtes Größenmaß hinaus; innerhalb dieser Abmessung wechseln die Formate von Bild zu Bild mit dem erstaunlichen Effekt, daß die Verkettung der Bilder verstärkt, die optische Spannung des Betrachters erhöht werden. Schon hierbei zeigt sich, daß Bilder und Album vorbedacht und zu einer zusammenhängenden Bildsammlung entwickelt wurden, ganz im Gegensalz zu solchen Alben, in denen man nach Inhalt, Herkommen, zeitlicher Entstehung unterschiedliche Erinnerungsstücke aufbewahrt hat. Daher lassen auch die Bildmotive und ihre Abfolge die schon mit Titel und Numerierung angezeigte inhaltliche Ordnung erkennen. Von Marktplatz und Akademie wird der Betrachter aus der Altstadt zu den vor den Toren liegenden Wohnungen bestimmter Persönlichkeiten, in den Hofgarten und an den ländlichen Stadtrand geführt, dann aus der Stadt hinaus zum Grafenberg und ins Bergische Land, der öffentlichen und südlichen "Umgegend", dort bei Benrath und Zons zurück an den Rhein, diesen stromabwärts - mit Blickpunkten einmal diesseits, einmal jenseits des Flusses und wieder auf Düsseldorf selbst - bis Kaiserswerth, so die westliche "Umgegend" erfassend, danach über Ratingen zur Ruhrgegend, der nördlichen "Umgegend". Mit dem "Dühselbach" findet sich der Betrachter - ohne Zwischenstation - wieder in der Altstadt., wo sein Weg begonnen hatte. Diese und die beiden letzten Ansichten des Albums, "aus meinem Fenster" und "Der Kirchhof", sind nicht nur Abschluß des Bilder-Wegs, sondern, wie später noch zu zeigen, auch gedanklicher Ausgang. Die Einheitlichkeit der Bilder, ihrer Thematik und ihrer Ordnung, die Form und Geschlossenheit des Albums weisen auf einen Maler. Dieser, Caspar Scheuren, nennt sich selbst. Sechs in unregelmäßigen Abständen aufeinanderfolgende Bilder sind von ihm signiert, in einem Fall 1842 datiert. Der in der Unterschrift des 48. Bildes hinzugefügte Namenszug des Malers ist nicht eigenhändig, wie auch alle Bildbezeichnungen nicht die aus vielen Briefen bekannte Handschrift Scheurens zeigen. Das schließt nicht aus, daß der Künstler die Titel selbst formuliert hat; dafür spricht der von fremder Hand geschriebene Text "von meinem Zimmer". Bei 49 Arbeiten scheinen sechs eigenhändig signierte wenig, viel in einer zusammengehörenden Reihe, für die eine einmalige Namensbezeichnung genügte. Ist somit die Autorschaft Scheurens für das ganze Werk dadurch bezeugt, daß gleich das erste Bild bezeichnet ist? Bedeuten die wenigen signierten Arbeiten, daß die übrigen von anderer Hand stammen? Warum sind aber diese dann nicht gekennzeichnet? Der Betrachter kann auf solche Überlegungen verzichten; nicht nur die schon erwähnte Gleichartigkeit des Materials und der Technik, sondern auch die in eingehender Untersuchung aufgezeigte Übereinstimmung des Stils und der Malweise erklären alle Bilder des Albums als Arbeiten Caspar Scheurens. (Meta Patas) ISBN 9783786150152