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701 S.; 23 cm. Originalleinen mit Schutzumschlag.
Bemerkung:
Gutes Ex. - "Im Gesamtbereich der unter Prinzipien, Gründen und Letztmomenten stehenden Untersuchungen ergeben sich Wissen und Begreifen aus der Erkenntnis ebendieser Grundlagen - denn dann, wenn wir die letzten Gründe des Einzelnen und seine letzten Prinzipien und wenn wir es bis in seine Letztmomente hinein erfaßt haben, halten wir es für erkannt -. Und so ist denn auch mit Bezug auf die Naturwissenschaft die Notwendigkeit offensichtlich, mit einem Versuch, ihre Prinzipien zu bestimmen, den Anfang zu machen. Nun ist es aber das natürliche Schicksal unserer Erkenntnis, daß sie auszugehen hat von dem, was für uns das Einsichtigere und Deutlichere ist, und weiterzugehen zu dem, was an ihm selbst das Deutlichere und Einsichtigere wäre. Es fällt ja keineswegs die Einsichtigkeit für uns mit der Einsichtigkeit überhaupt zusammen. So bleibt es bei der Notwendigkeit, (auch hier) so zu verfahren, daß wir von dem ausgehen, was zwar weniger deutlich an ihm selbst ist, dafür aber für uns das Deutlichere ist, und weiterschreiten zu dem, was an ihm selbst das Deutlichere und Einsichtigere darstellt. Dies nun, was für uns im Anfang jeweils klar und deutlich ist, ist in Wahrheit gerade eine ungegliederte Mannigfaltigkeit, und erst der anschließenden Analyse werden die Letztmomente und Prinzipien faßbar. Aus diesem Grund hat das Denken vom Allgemeinen zum Einzelnen fortzugehen. Denn das jeweilige Ganze ist es, was sich vorzugsweise der sinnlichen Wahrnehmung darbietet, und das Allgemeine ist ja eine Art von Ganzem; denn es umschließt ein Mannigfaltiges, das gleichsam seine Teile bildet. In gewisser Weise haben wir die nämliche Sachlage auch bei dem Verhältnis zwischen Wort und Begriff; das Wort, etwa 'Kreis', bedeutet eine Art von Ganzem, und zwar in recht unbestimmter Weise, während die Definition desselben eine Unterscheidung in die Mannigfaltigkeit des Einzelnen hinein darstellt. Die Kinder sagen ja auch anfangs zu allen Männern "Vater" und "Mutter" zu allen Frauen und erst in der Folge vermögen sie die beiden Eltern in ihrer Individualität zu erfassen. Mit Notwendigkeit nun (bestehen folgende Alternativen:) entweder gibt es nur ein Prinzip oder aber mehrere; gibt es nur eines, so ist es entweder proacßfrei, eine Denkbarkeit., die von Parmenides und Melissos vertreten wird; oder aber prozeßhaft, die Position der Naturphilosophen, wobei die einen als uranfängiiches Prinzip die Luft, andere das Wasser ansetzen; gibt es hingegen eine Mannigfaltigkeit von Prinzipien, so ist diese Mannigfaltigkeit entweder eine bestimmte oder aber eine unbestimmte; ist sie eine bestimmte Mannigfaltigkeit, so gibt es entweder zwei oder aber drei oder aber vier oder aber eine andere Zahl von Prinzipien; ist sie eine unbestimmte Mannigfaltigkeit, dann handelt es sich entweder um Prinzipien von identischer Gattung, aber (unterschiedlicher) Gestalt, die Position des Demokritos, oder aber um Prinzipien von unterschiedener oder sogar entgegengesetzter Art. Wenn übrigens andere Denker die Frage untersuchen, wieviel Seiendes es gibt, so läuft diese Untersuchung auf das nämliche hinaus; denn auch ihnen geht es um die Frage, ob das, woraus die Dinge letztlich herstammen, ein Einziges oder ein Mannigfaltiges sei, und, falls es ein Mannigfaltiges ist. ob es ein bestimmtes oder ein unbestimmtes Mannigfaltiges sei; auch sie also fragen, ob der Grund und das Letztmoment ein Einziges oder ein Mannigfaltiges ist. Was nun die Frage nach etwaiger Einzigkeit und Prozeßlosigkeit des Seienden angeht, so ist sie gar keine Frage, welche die Natur betreffen könnte. Denn ganz genauso, wie der Geometer einem Partner gegenüber, der die Prinzipien (der Geometrie) nicht gelten läßt, keine Argunientationsmöglichkeit mehr besitzt, jedwedes weitere Gespräch vielmehr in die Thematik einer anderen Wissenschaft oder gar einer Allgemeinen Wissenschaft fallen müßte, so ist hier auch der Prinzipienforscher am Ende (sobald man annehmen wollte, daß das Seiende ein einziges und prozeßfrei sei). Denn es gibt kein Prinzip mehr, wenn es überhaupt nur ein Einziges gibt und das Seiende in dieser Weise eines ist. Ist doch ein Prinzip immer Prinzip für etwas, sei dieses letztere ein Einziges oder eine Mannigfaltigkeit. Eine Unter-suchung, ob das Seiende in dieser Weise eines sei, ist demnach ebenso (sinnlos) wie eine Auseinandersetzung mit irgendeiner These, die bloßes Gerede ist - z. B. mit der Herakleitos-These oder etwa mit . einem solchen Satz: Das Seiende ist ein einziger Mensch - oder auch wie ein Versuch, einen eristischen Satz aufzulösen. Einen solchen eristischen Charakter haben ja nun die beiden Positionen wirklich an sich, sowohl die des Melissos wie die des Parmenides. ?" (S. 5/6)