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394 S., Lit.verz. Reg. Kart.mS. *neuwertig*
Bemerkung:
Die Geschichte der Juden in Deutschland war seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert eine Erfolgsgeschichte und verlief über viele Jahrzehnte simultan mit der der Deutschen selbst. Die allmähliche Entkonfessionalisierung des Staats- und Gesellschaftslebens hatte eine generelle Gleichberechtigung der Juden möglich gemacht und ihnen den - dennoch nie ganz einfachen - Weg in die Moderne geebnet. In vierzehn Kapiteln schildert Albert Bruer diese Erfolgsgeschichte und wie sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu Ende ging, als im Zuge der Weltwirtschaftskrise ein neuartiger Antisemitismus entstand, der ein Zusammenleben zwischen Deutschen und Juden heftiger als je zuvor ablehnte. Dieser Antisemitismus nahm während und erst recht nach Ende des Ersten Weltkriegs, als man den Juden die Verantwortung für die deutsche Niederlage zuschrieb, an Vehemenz ständig zu und machte ihre Existenz in Deutschland prekär. Die Nationalsozialisten und das Dritte Reich wurden schließlich seine grausamen Vollstrecker. Im Unterschied zu anderen Untersuchungen sieht Bruer die Geschichte der Juden stets im Zusammenhang mit der Geschichte ihrer sozialen Umgebung. In der Darstellung und Analyse bislang isoliert gesehener Vorgänge entsteht so ein neuartiges Bild. Kultur- wie philosophiegeschichtliche Aspekte werden in ihrer Wechselwirkung mit den entscheidenden Prozessen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte gesehen.