Beschreibung:

24 x 16 cm. VIII, 63, 47, 47 Seiten und zus. 21 lithographierte Tafeln. Halblederband der Zeit.

Bemerkung:

*Einzige Ausgabe, recht seltenes Werk über praktischen Erfahrungen des Verfassers. - Siehe Valentin "Geschichte der Orthopädie", S. 221 und 253. - Temming war zu dieser Zeit nach eigenen Angaben "Spezialarzt für Gelenkkrankheiten und Orthopädie in Münster". Zuvor praktizierte er seit 1855 in Hüttingen, dann in Hamburg und ab 179 in Münster, wo er sich ausschließlich der Orthopädie widmete. Er stellt im Vorwort mit Bedauern fest, dass die Orthopädie eine noch allzu stiefmütterliche Behandlung in der akademischen Meidizn innehat, obgleich es im Deutschen Reich nach seinen Schätzungen eine halbe Million Krüppel gab, die zumeist kein Geld für eine orthopädische Behandlung in den wenigen Fachkliniken hatte. Mit seinem nachhaltigen sozialen Engagement konnte er den wohlhabenden Wilhelm Hüffer gewinnen, die sogenannte "Hüfferstiftung" ins Leben zu rufen, verbunden mit der Gründung einer orthopädischen Heilanstalt für Arme und Mittellose. Diese besteht noch heute. In dem vorliegenden Werk gibt Temming eine Einführung in die Orthopädie als medizinisches Fach und berichtet insbesondere von den "erfreulichsten Erfolgen" seiner Behandlungsmethode. - Die instruktiven Tafeln zeigen diverse orthopädische Verkrümmungen von Skelett und Knochen vor und nach der Behandlung, ferner Gymnastik, Bandagen, Korsetts und andere orthopädische Hilf- und Hilfsmittel. - Sehr gut erhalten, hübsch gebunden.