Beschreibung:

290 + 4 S. Priv. Pp. der Zeit., Abbildung

Bemerkung:

Mit einem lithographierten Frontispiz von J. Mansfeld. SWB-Katalog Nr. 315261250. - Tintenfleck a. V., Ebd. berieben, stockfleckig, rückw. fl. m. Bleistift-Notizen, rückw. V. m. St., Gbrsp. Ebd. fachmännisch mit Japanpapier stabilisiert und re-integriert. - Schiller, (1759 - 1805), besuchte die "militärische Pflanzschule" (später Hohe Karlsschule) auf Schloß Solitude. Ihn, den Medizinstudenten, beeindruckten vor allem philosophische Vorlesungen seines Lehrers Jakob Friedrich Abel. Nach dem Abschluß 1780 wurde Schiller Regimentsmedikus in Stuttgart. Er hatte bereits 1776/77 mit der Arbeit an den "Räubern" begonnen ? 1785 war Schiller auf Einladung Christian Gottfried Körners nach Leipzig bzw. Dresden gezogen; es war der Beginn einer für ihn lebenslang wichtig gebliebenen Freundschaft. Beider Briefwechsel wurde bedeutsam für Schillers ästhetische Theorien; Körner war auch ein freundschaftlicher Kritiker der S.schen Werke. 1787 ging S. nach Weimar. Durch Goethes Vermittlung -- ursprünglich hatte dieser sein Werk als befremdlich empfunden -- erhielt er Ende 1788 eine Professur an der Univ. Jena. Nach der spektakulären Antrittsvorlesung (Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?, 1789) folgten historische Vorlesungen bzw. Essays (Etwas über die erste Menschengesellschaft nach dem Leitfaden der mosaischen Urkunde, 1790; Die Gesetzgebung des Lykurgus und Solon, 1790; Die Sendung Moses, 1790). Für Schiller ist Geschichte ein ständiger Prozeß auf die Gegenwart als beste aller Zeiten hin; der Geschichtsschreiber hat für ihn (in Anlehnung an Kant) die Aufgabe, die "isolierten Fakta" der Geschichte zu einem kohärenten System zu ordnen ? 1794 begann die freundschaftliche Beziehung mit Goethe nach einem Gespräch in der "Naturforschenden Gesellschaft" in Jena über die Urpflanze. Der für Schiller und Goethe lebenswichtige Austausch in Gesprächen und Briefen, der sich seit dessen Übersiedlung nach Weimar (1799) im persönlichen Umgang noch verstärkte, bestimmte bis zu Schillers Tod seine Arbeiten entscheidend mit. Deutliche Spuren zeigt die Abhandlung "Über naive und sentimentalische Dichtung", die nicht nur grundsätzliche dichtungstheoretische Kategorien aufstellt, sondern auch zur kritischen Bestandsaufnahme der neueren Literatur wird. In der Beziehung mit Goethe entwickelte sich das, was als "deutsche Klassik" das Bild des ausgehenden 18.Jh. immer noch bestimmt. Dazu gehören Schillers klassische Balladen (z.B. Die Kraniche des Ibykus, Die Bürgschaft) und seine "philosophischen Gedichte", die häufig kulturgeschichtliche Stoffe behandeln und in ihrer für S. charakteristischen Symbiose von Bildern und Ideen seine Wirkungsgeschichte am stärksten geprägt haben ... (Nach DBE).